Veranstaltungsreihe
Lesungen mit Gesprächen zum Thema Kulturelle Differenz zwischen Ost und West
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21. Oktober 18. November 09. Dezember 1999 in Marburg Mit Thomas Brussig, Kerstin Hensel und Christoph Dieckmann |
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| Informationen |
| Veranstalterinnen |
Thema
Zehn Jahre nach dem Fall der Mauer scheint sich die kulturelle Differenz zwischen den
sogenannten neuen und alten Bundesländern, zwischen Ost und West, nicht merklich
verringert zu haben. Die historisch gewordene Äußerung von Willy Brandt nun
wächst zusammen, was zusammengehört ist in verschiedener Hinsicht zu hinterfragen.
Nach einer repräsentativen Befragung von Ost- und Westdeutschen 1999 sind mehr als 70 %
der Ostdeutschen und mehr als 50 % der Westdeutschen der Meinung, daß das
Gemeinschaftsgefühl in Deutschland eher abnehmen wird.Viele Umfragen und Studien
bestätigen, daß in den letzten Jahren Kommunikationsstörungen und politisch-kulturelle
Differenzen zwischen Ost und Westdeutschland eher zu- als abgenommen haben. Häufig wird
von ostdeutscher Identität und Kultur im Unterschied zu westdeutscher Kultur gesprochen.
Aber ist dies tatsächlich nur Anlaß zur Beunruhigung? Sind diese Differenzen nicht
umgekehrt auch förderlich für die Überwindung eines falschen Gemeinschaftspathos? Eines
Gemeinschaftspathos´, das zu wenig Raum für die Pluralität von Erfahrungen und
Interessen läßt?
Während unserer Veranstaltungsreihe wollen wir mit Autoren und Autorinnen, die im Osten
Deutschlands aufgewachsen sind, ins Gespräch kommen über kulturelle Differenzen beim
Schreiben und beim Lesen, in der Literaturproduktion und -rezeption und darüber, wie sie
Spaltungen und Nähen in den deutschen Nachwendegesellschaften beurteilen.
Programm
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Die Einzelveranstaltungen: |
1 | ![]() |
Thomas Brussig, Schriftsteller und Drehbuchautor, Berlin, Am kürzeren Ende der Sonnenallee moderiert |
2 | ![]() |
Kerstin Hensel Schriftstellerin und Lehrbeauftragte, Berlin liest aus ihrem neuen Roman: Gipshut moderiert |
3 | ![]() |
Christoph Dieckmann Autor und Redakteur der ZEIT, Berlin liest aus: Das wahre Leben im falschen. Geschichten von ostdeutscher Identität Das anschließende Gespräch zum Thema moderieren Donnerstag, 9. Dezember, 20.30 Uhr |
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ReferentInnen
Thomas Brussig
geb. 1965 im Ostteil Berlins; Autor u.a. des Wenderomans Helden wie wir
(1996), der zum
Bestseller wurde;1999 Drehbuchpreis der Bundesregierung zusammen mit Leander
Haußmann
für das Drehbuch zum Spielfilm Sonnennallee
Christoph Dieckmann
geb. 1965 in Rathenow; Autor u.a. von: Das wahre Leben im falschen. Geschichten
von
ostdeutscher Identität (1998); zahlreiche Preise und Auszeichnungen wie z.B. der
Internationale
Publizistik-Preis von Klagenfurt (1992), der Egon-Erwin-Kisch-Preis (1994) oder der
Friedrich-Märker-Essaypreis (1996)
Kerstin Hensel
geb. 1961 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz); Autorin von Gedichten, Romanen,
Erzählungen
(Neunerlei 1997); zahlreiche Auszeichnungen und Preise wie z.B. der
Leonce-und-Lena-Preis
der Stadt Darmstadt (1991) oder der Förderpreis zum Lessingpreis (1997)
Dr. Rainer Weiss
Programmdirektor beim Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main
Informationen
Kosten:
Die Teilnahmegebühr beträgt für den 21. Oktober und den 18. November jeweils DM
10,00,
ermäßigt DM 8,00 und für den 9. Dezember DM 5,00.
Veranstaltungsorte:
21. Oktober und 18. November , jeweils 20.00 Uhr
Rathaus, oberer Rathaussaal
Am Markt
Marburg
9. Dezember, 20.30 Uhr
Café am Grün, Am Gün 28
Marburg
Infos bei:
Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie
Landesstiftung der Heinrich-Böll-Stiftung
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90, FAX: 069/ 23 94 78
Email: info@hgdoe.de
Veranstalterinnen
Die Tagung wird von der Hessischen Gesellschaft für Demokratie und Ökologie (HGDÖ),
der
Heinrich-Böll-Stiftung und Strömungen - Initiative für eine neue Debattenkultur in
Marburg
veranstaltet und mit Unterstützung des Marburger Literaturforums durchgeführt.