Tagung

 

Agenda 21 – Quo Vadis?

Der nachhaltige Marsch durch Initiativen und Institutionen zur Politik

 
 
Freitag, 08. Juni 2001, 14.00 - 19.30 Uhr
Konzertsaal der Trinkkuranlage Bad Nauheim

  
  

Programm | Veranstaltungsort 

 

Thema

Fast zehn Jahre nach der Konferenz von Rio de Janeiro 1992 besteht Anlass, sich der Intention der Beschlüsse von über 170 Ländervertretungen aus aller Welt zu erinnern. Die anfangs optimistische, fast euphorische Stimmung ist inzwischen eher pragmatisch und gedämpft. Kein Wunder, blickt man auf die Voraussagen der letzten UN-Studie über die globale Erwärmung oder auf die Haltung der neugewählten US-Regierung bzgl. der Vereinbarungen von Kyoto. 

In Deutschland haben seit Rio 1.892 Kommunen mit einem lokalen Agendaprozess begonnen, das entspricht 13,3 %; in Hessen sind es, nicht zuletzt dank des landesweiten Förderprogramms, inzwischen 265 Kommunen und damit 60 %. Hessen vorn? Die Zahlen sagen allerdings wenig aus über die Qualität der Agendaprozesse und vor allem über die erzielten Ergebnisse bzw. die Umsetzung der entwickelten Leitbilder einer nachhaltigen Entwicklung. Grund genug, nachzuhaken und genauer hinzuschauen. 

Auf Bundesebene wurde fast zehn Jahre nach Rio ein sogenannter Nachhaltigkeitsrat eingesetzt. Auf der Ebene der Kommunen wächst die Anzahl der kommunalen Beschlüsse zur lokalen Agenda in allen Bundesländern weiter an. Wie aber sieht es mit der Landesebene aus? Die Bundesländer übernehmen verantwortliche Aufgaben in zahlreichen Bereichen des Umwelt- und Naturschutzes, des Verkehrs, der Raumordnung, Wirtschaftsförderung, Kultur usw... In verschiedenen Bundesländern, z.B. in Baden-Württemberg, wurde deshalb begonnen, mithilfe von Nachhaltigkeitsindikatoren die Entwicklung auf Landesebene zu beobachten und kritisch zu begleiten. Wie sieht es damit in Hessen aus? Welche Rahmenbedingungen braucht es auf Landesebene, damit die lokalen Agendaprozesse perspektivisch weitergeführt werden können und die engagierten Initiativen und Bürgerinnen und Bürger weiterhin motiviert mitarbeiten? Wie muss das Zusammenspiel zwischen BürgerInnen, Initiativen, Verwaltung und Politik aussehen, um die entwickelten Leitbilder nachhaltig umzusetzen?

Anhand zweier aktueller Untersuchungen und anhand konkreter Praxisbeispiele sollen diese Fragen genauer bearbeitet werden, ehe ein Vergleich der Agendapolitik dreier Bundesländer stärker die Rolle der Landesebene beleuchtet.
 

 
Programm

  14.00 Uhr 

Begrüßung 

Dr. Hanjo Diekmann, Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie e.V.
Bernd Rohde, Bürgermeister, Bad Nauheim

 
14.15 Uhr

Die Rolle der Politik in der Lokalen Agenda 21: Kooperation oder Konfrontation?

Ergebnisse aus einer Untersuchung im Main-Taunus-Kreis im Jahr 2000

Stefanie Ruschek, Geographie-Studentin, Frankfurt a.M.

 
15.00 - 17.00 Uhr

Wie und was können Verwaltung, BürgerInnen und Agenda-Institutionen voneinander lernen?

Agenda 21 – Eine Chance für die Kurstadt
Dr. Amir Barekzai, Agenda-Büro Bad Nauheim

Zwischen Hightech und Heuschober - Agendaarbeit mit Frauen, Kindern und Jugendlichen
Anja Simon, Agendabüro des Landkreises Darmstadt-Dieburg

Erfolgsfaktoren der Agenda 21 aus der Sicht der BürgerInnen - 
Ergebnisse aus einer umweltpsychologischen Studie
Nicola Moczek, PSY:PLAN, Institut für Architektur und Umweltpsychologie, Frankfurt a.M.

 
17.00 - 17.30 Uhr 

Pause mit Imbiss

 
17.30 - 19.30 Uhr

Agendaprozess auf Landesebene:
Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen im Vergleich

Agenda 21 in Nordrhein-Westfalen oder Wie besteht man den Elchtest?
Wilfried Maria Koch, Agendakoordinator, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW 

Von Rio ins Ländle
Erfahrungen und Perspektiven nach 3 Jahren Agenda-Büro in Baden-Württemberg
Gerd Oelsner, Agendabeauftragter des Landes Baden-Württemberg, Landesanstalt für Umweltschutz, Karlsruhe

Rahmenbedingungen und Perspektiven des Agendaprozesses in Hessen
Jan Thielmann, Projektteam Agenda 21, RKW Hessen e.V., Eschborn

Moderation:
Dr. Hanjo Diekmann, HGDÖ

 

 
Veranstaltungort:

Konzertsaal der Trinkkuranlage
Ernst-Ludwig-Ring, Bad Nauheim

(Parkempfehlung bei Anfahrt mit PKW: Frankfurter Straße am Teich)

Termin:
Freitag, 08. Juni 2001
14.00 - 19.30 Uhr

 

Information:

Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie (HGDÖ)
Landesstiftung der Heinrich-Böll-Stiftung
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90
FAX: 069/23 94 78
Email: info@hgdoe.de

Die Veranstaltung wird mit freundlicher Unterstützung der Stadt Bad Nauheim durchgeführt.