Tagung
Politik in einer Welt der Bilder |
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Thema | Programm | Veranstaltungsort | Informationen
Kaum ein Ereignis der letzten Jahre hat die Öffentlichkeit rund um den
Globus so in Atem gehalten wie der Anschlag auf das World Trade Center in New
York am 11. September. Die Bilder des Anschlags erreichten das Fernsehpublikum
weltweit in Echtzeit und erzeugten eine Endlosschleife des Terrors, die die
Differenz zwischen Ereignis und Bild des Ereignisses verschwimmen ließ.
Von der Wirkungsmacht der Bilder blieb keine Diskussion, keine politische Entscheidung
in Folge der Anschläge unberührt.
Seither wird verstärkt die Frage nach Wirkung und Macht medialer Bilder
und nach deren Bedeutung für Öffentlichkeit und Politik gestellt.
Ging man in der politischen Debatte lange von der sprachlich-argumentativen Dimension von Politik aus, bei der Bilder allenfalls als didaktisches Beiwerk oder als Medium der Manipulation begriffen wurden, so verliert nach der These des visual oder iconic turn das Bildhafte, das Ikonische seine Bindung an das Wort und gewinnt an Eigenständigkeit zurück. Wenn aber das Politische zunehmend weniger durch Sprache und Begrifflichkeit und zunehmend mehr durch bildliche Symbolik geprägt wird, wie lassen sich dann diese Veränderungen charakterisieren? Welche Eigenschaften zeichnet die begriffliche Erfahrungswelt einerseits und die bildliche Erfahrungswelt andererseits aus und in welchem Verhältnis stehen wortzentrierte und bildzentrierte Kommunikation? Wie verändert die Flut und das Gewicht der Bilder die politische Kommunikation und welche Wirkung hat die Inszenierung in der Politik?
Bilder können Begebenheiten in einer verdichteten, sinnlich reichhaltigen "Ganzheit" darstellen, wie sie niemals in abstrakter Sprache zu fassen wären. Hierher rührt ihre starke Suggestionskraft, die dem Betrachter oder der Betrachterin einen emotional-betroffenen Zugang zur Welt eröffnen kann. Liegen hierin nicht auch Potenziale der politischen Sensibilisierung und Demokratisierung oder überwiegen die Risiken von Manipulation und unreflektierter Emotionalisierung?
Die Tagung widmet sich diesen Fragen und beschäftigt sich dabei mit verschiedenen
visuellen Medien, an Hand derer die Bedeutung von Bildern für eine Neuformierung
von politischer Öffentlichkeit diskutiert werden soll.
13.00 Uhr |
Begrüßung und Einführung
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13.15 Uhr |
Vortrag mit Diskussion: Bilder des Terrors - Terror der BilderJoachim Buttler, Forschungsstelle für politische Ikonographie, Universität Hamburg |
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14.00 Uhr | Vortrag
mit Diskussion:
Iconic Turn - Ende der Schriftkultur oder Kultur ohne Schrift?Frank Hartmann, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, Universität Wien |
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14.45 Uhr |
Thematische Führung zu ausgewählten Exponaten
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15.15 Uhr |
Kaffeepause |
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15.30 Uhr | Filmvorführung
& Gespräch:
Wir leben in einer Welt der Bilder.
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17.00 Uhr | Vortrag:
Strukturwandel der Öffentlichkeit: Bilder und PolitikElke Grittmann, Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft, Universität Hamburg anschließend gemeinsame Abschlussdiskussion |
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Moderation: Wolfgang Hippe,
Kultur- und Medienjournalist, Agentur Recherche und Text A.R.T., Köln |
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18.30 Uhr |
Ende der Veranstaltung
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Vortragssaal im
Museum für Moderne Kunst (MMK)
Domstr. 10, Frankfurt am Main
Anfahrtsmöglichkeiten ÖPNV:
U 4, Haltestelle: Römer;
S-Bahnen, Haltestelle: Konstabler Wache;
Straßenbahn 11, Haltestelle Domstraße
Termin:
Sonntag, 01. Dezember 2002
13.00 - 18.30 Uhr
Kosten:
Die Teilnahmegebühr beträgt 12,- Euro,
ermäßigt (SchülerInnen, Stud. und Erwerbslose) 8,- Euro.
In dem Betrag sind Kaffee und Kuchen sowie die thematische Museumsführung
enthalten.
Bitte die Teilnahmegebühr auf folgendes Konto überweisen:
HGDÖ
Stichwort: Bilder
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00
Kto.: 33 20 400
Anmeldung bitte bis zum 26. November an:
HGDÖ
Niddastr. 64, 60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90, FAX: 069/ 23 94 78
E-Mail: krannich@hgdoe.de
Veranstalter:
Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie (HGDÖ)
Landesstiftung der Heinrich-Böll-Stiftung
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90
FAX: 069/23 94 78
Email: krannich@hgdoe.de
in Kooperation mit dem
Museum für Moderne Kunst (MMK) Frankfurt am Main