Tagung

 

Strategien und Diskurse demographischer Steuerung -
wie wirksam ist Bevölkerungspolitik?

 
 
22. 10. 2005
Gießen

  
  

Thema | Programm | Veranstaltungsort | Termin | Information | VeranstalterInnen

Thema

Die Sorge um die "alternde" deutsche Gesellschaft ist heute allgegenwärtig und provoziert eine aufgeregte Debatte darüber, wie die Geburtenrate, insbesondere bei der jüngeren Akademikerinnen-Generation, erfolgreich gesteigert werden könnte. Die TeilnehmerInnen der Debatte unterstellen dabei einhellig, dass staatliche Fördermaßnahmen, (privat-)wirtschaftliche Unterstützungen und/oder Veränderungen der gesellschaftlichen Kultur ("Familienfreundlichkeit", Akzeptanz von Ganztagsschulen, Anerkennung der Vereinbarkeitsproblematik) Frauen davon überzeugen können, Kinder zu gebären.
Wir möchten der Frage nachgehen, ob diese allgemein geteilte Unterstellung tatsächlich zutreffend ist. Lassen sich Frauen von staatlichen, (privat-)wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren zum Gebären "anleiten"? Kann die Geburtenrate durch politische Strategien und Diskurse wirksam gesteigert werden? Ist Bevölkerungspolitik, ob pro- oder antinatalistisch, ob in der Geschichte oder der globalisierten Gegenwart, ob repressiv oder unterstützend, eine Politik, die erfolgreich zu steuern vermag? Übersetzen sich bevölkerungspolitische Regulierungsversuche, gleich welcher Provenienz, in individuelle Lebensentscheidungen? Folgen Frauen freiwillig den biopolitischen Vorgaben zwischen Geburtenförderung und Geburtenverhinderung?
Um der Beantwortung dieser schwierigen Fragen näher zu kommen, sollen sehr unterschiedliche bevölkerungspolitische Regime vergleichend betrachtet und diskutiert werden: der auf die sogenannte Dritte Welt bezogene "Überbevölkerungsdiskurs", die pro- und antinatalistischen Politiken des Nationalsozialismus sowie zeitgenössische Arrangements in ausgewählten Staaten der Europäischen Union.


 

 

 

 
Programm

    Samstag, 22. Oktober 2005
     
  10.15

Tagungseröffnung und Begrüßung

 
  10.30

Panel I : Diskurse demographischer Steuerung

Alarmismus und Aktionismus: der demographische Wandel und die Struktur der öffentlichen Debatte in Deutschland
Dr. Diana Auth/ Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz, Universität Gießen

Die "Bevölkerungsexplosion": Bevölkerungswachstum als globale Katastrophe
Dr. Bettina Rainer, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Deutscher Bundestag

Nationalsozialistische Bevölkerungspolitiken
Dr. Barbara Willenbacher, Universität Hannover

 
13.00

Mittagspause

 
  14.00

Panel II: Strategien demographischer Steuerung

Auswirkungen familienpolitischer Leistungen auf die Fertilität
Dr. Juliane Roloff, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Wiesbaden

Familienpolitik und Fertilitätsunterschiede in Frankreich und Deutschland
Prof. Dr. Corinna Onnen-Isemann, Universität Regensburg

Sozialpolitik und Geburtenentwicklung am Beispiel der nordischen Länder
PD Dr. Gerda Ruth Neyer, Max-Planck-Institut für demographische Forschung, Rostock

     

 

 
Veranstaltungsort:

Alexander von Humboldt-Haus (Uni-Gästehaus)
Rathenaustr. 24, 35394 Gießen
Vom Hbf Gießen aus mit den Linien 10a, 10b oder 800 bis Haltestelle "Rathenaustraße", dann zu Fuß wenige 100 m die Straße weiter zum Uni-Gästehaus oder schneller vom Hbf per Taxi (ca 9,00 Euro).
Infos: http://www.uni-giessen.de/uni/lageplaene+anfahrt.html

 

 

Termin:

Samstag, 22. Oktober 2005, 10.15 - 16.30 Uhr

 


 

Information:


Teilnahmegebühr:

Die Teilnahmegebühr beträgt Euro 20,00,
ermäßigt (StudentInnen, Erwerbslose usw.) Euro 10,00.
In der Teilnahmegebühr sind Mittagessen und Tagungsgetränke enthalten.

Bitte die Teilnahmegebühr auf folgendes Konto überweisen:
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen
Stichwort: Demographie
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00
Kontonr.: 3320400


Information und Anmeldung:

Bitte bis 16. Oktober anmelden bei:
Margret Krannich
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90
FAX: 069/ 23 94 78
E-mail: krannich@hbs-hessen.de

 

 

VeranstalterInnen:

Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
Arbeitsstelle Gender Studies an der Justus-Liebig-Universität Gießen