Tagung

 

Frauen im erweiterten Europa

 
 
18.-19. 11. 2005
Frankfurt am Main

  
  

Thema | Programm | Veranstaltungsort | Termin | Information | VeranstalterInnen

Thema

Mit der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 sind der Europäischen Union nicht nur zehn neue Staaten beigetreten, sondern Bürgerinnen und Bürger, die höchst unterschiedliche Erfahrungen mit der noch unvollständigen Transformation ehemals totalitärer Staatsformen in Demokratien mit bringen. Die Lebenswelten von Frauen in der Familie, auf dem Arbeitsmarkt, in Politik und Gesellschaft, haben sich stark verändert. Frauen haben ganz wesentlich die zivilgesellschaftlichen Umbrüche getragen und dabei eine erstaunliche Dynamik entwickelt. Dieser Reichtum an Erfahrungen wird in Westeuropa noch zu wenig wahrgenommen.

Wie sehen nun die Wünsche und Handlungsmöglichkeiten von Frauen in den Beitrittsländern aus? Haben sich ihre Demokratieerwartungen und ihre Vorstellungen von Geschlechterdemokratie erfüllt? Entwickeln sich neue Frauenleitbilder oder werden alte, bereits überholt geglaubte, reaktiviert? Der sinkende Anteil von Frauen in den kommunalen und nationalen Parlamenten in den Beitrittsstaaten muss auffallen, ist doch die politische Repräsentanz von Frauen, ein hart erkämpftes Frauenrecht, auch im "alten Europa" immer noch ein zentrales Thema. Das zeigen z. B. die Auseinandersetzungen um Paritätengesetze in Frankreich und Quotenregelungen in Deutschland. Die wachsende Abkehr mittel- und osteuropäischer Frauen von der (Partei-) Politik geht allerdings häufig einher mit verstärkten Anstrengungen, sich auf dem Arbeitsmarkt und in der Zivilgesellschaft zu etablieren.

Wir wollen auf dieser Tagung mit Expertinnen aus Slowenien, Ungarn, Polen und der Tschechischen Republik die verschiedenen Frauenbilder analysieren und die unterschiedlichen Strategien von Frauen debattieren, die u.a. auch in zahlreichen Frauen-Netzwerken ihren organisatorischen Ausdruck finden.
In einem Abschlusspodium diskutieren Frauen aus Ost- und Westeuropa über ihre unterschiedlichen Erfahrungen und über ihre jeweiligen Erwartungen aneinander.

Die Tagung wird von der Frankfurter Stiftung "Frauen in Europa" zusammen mit den Heinrich-Böll-Stiftungen Hessen und Bund veranstaltet. Sie ist die Gründungsveranstaltung und das erste öffentliche Auftreten der Stiftung "Frauen in Europa", die als private Stiftung die Beteiligung von Frauen im zivilgesellschaftlichen Prozess der Einigung Europas fördert. Die Auftaktveranstaltung ist den Frauen in Mittel- und Osteuropa und damit dem Schwerpunkt der Stiftungsarbeit gewidmet und soll den Blick auf die gestaltende Präsenz von Frauen in den Beitrittsländern richten.




 

 

 

 
Programm

    Freitag, 18. November 2005
     
  13.00

Ankunft und Begrüßungskaffee

 
  14.00

Begrüßung und Einführung

Mechthild Veil, Gründerin der Stiftung Frauen in Europa, Frankfurt/M.
Margret Krannich, Heinrich-Böll-Stiftung Hessen, Frankfurt/M.
Birgit Laubach, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin

 
14.30

Aus der Politik in die Zivilgesellschaft - eine europäische Frauenstrategie?

Vlasta Jalusic, Professorin für politische Theorie und Direktorin des Zentrums für Gender und Politik an der Universität Ljubljana

 

Politische Partizipation von Frauen: Neue Wünsche, neue Formen….

Gesine Fuchs, Politikwissenschaftlerin, Universität Basel

 

Moderation: Mechthild Veil, Stiftung Frauen in Europa

 
  16.15

Kaffeepause

  16:45

TSCHECHISCHE REPUBLIK

Geschlechterdemokratie und Privatheit - Wie sieht es "zu Hause" aus?

Sasa Lienau, Leiterin von proFem - Konsultationszentrum für Frauenprojekte, Prag

 

Die Rückkehr nach Europa: Haben sich die Demokratieerwartungen von Frauen erfüllt?

Hana Havelkova, Professorin am Institut für humanistische Studien an der Karlsuniversität Prag

 

Moderation: Ulrike Ackermann, Sozialwissenschaftlerin und Publizistin, Frankfurt/M.

     
     
    Samstag,19. November 2005
     
  10:00

UNGARN

Eigen- und Fremdbilder von Frauen in Politik und Erwerbsarbeit in Ungarn

Szilvia Szabo, stellvetr. Staatssekretärin im Ministerium für Jugend, Familie, Soziales und Chancengleichheit, Budapest


Moderation: Mechtild M. Jansen, Stiftung Frauen in Europa

     
  11:00

Kaffeepause

     
  11:15

POLEN

Geschlechterbeziehungen: Balance zwischen Aufbruch und Rekonstruktion

Bozena Choluj, Professorin für vergleichende Mitteleuropastudien an der Europa-Universität Viadrina und Codirektorin des Studienganges Gender Studies an der Universität Warschau

 

Europäische Frauen-Netzwerke und Kommunikationsströme

Beata Kozak, leitende Herausgeberin der feministischen Zeitschrift "Zadra", Krakau

 

Moderation: Claudia Neusüss, Vorstand des Ost-West-Europäischen Frauennetzwerkes (OWEN), Berlin

     
  13:00

Mittagessen

     
  14:30

Abschlusspodium
Erfahrungen von Frauen auf dem Weg in die europäische Union - Erwartungen in Ost und West

Vlasta Jalusic; Hana Havelkova; Bozena Choluj;
Elisabeth de Sotelo, Professorin für Frauenforschung und Weiterbildung an der Universität Koblenz-Landau;
Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Berlin

Moderation: Birgit Laubach, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin

     
  16:00

Perspektiven für eine weitere Zusammenarbeit und Vernetzung

Mechthild Veil, Stiftung Frauen in Europa

     
  16:30

Ende der Tagung

 

 
Veranstaltungsort:

Dormitorium des Karmeliterklosters (Institut für Stadtgeschichte)
Münzgasse 9, 60311 Frankfurt am Main
U-Bahn U4, U5: Haltestelle"Willy-Brandt-Platz" oder "Römer"


 

 

Termin:

Freitag, 18. November 2005, 13.00 - 18.30 Uhr
Samstag, 19. November 2005, 10.00 - 16.30 Uhr

 


 

Information:


Teilnahmegebühr:

Euro 20.-, ermäßigt Euro 10.- ( für Stud., Erwerbslose usw.).
Im TN-Beitrag sind Mittagessen, Kaffeepausen und Tagungsgetränke enthalten.
Bitte TN-Beitrag auf folgendes Konto überweisen:
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
Stichwort "Frauen in Europa"
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00, Kontonr.: 3320400


Information und Anmeldung:

Bitte bis 11. November anmelden bei:
Margret Krannich
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90
FAX:069/ 23 94 78
e-mail: krannich@hbs-hessen.de


 

 

VeranstalterInnen:

Stiftung Frauen in Europa
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.