Fachtagung
Geschlechterdemokratie in Organisationen |
Donnerstag, 10.Juni bis Freitag, 11. Juni 1999 Bürgerhaus Gutleut, Frankfurt am Main |
| Thema | | Programm | | ReferentInnen | | Literatur |
| Online-Literatur | | Organisatorisches | | Veranstaltungsort | | Veranstalter |
t h e m a
Die Veränderungen der gesellschaftlichen Arbeit führen dazu, daß in Organisationen und Institutionen zur Zeit verstärkt Umstrukturierungs- und Reorganisationsprozesse stattfinden. Neue Konzepte der Arbeitsgestaltung, Arbeitsorganisation und Personalentwicklung werden im Hinblick auf Qualitätssteigerung, Abbau betrieblicher Hierarchie und im Hinblick auf neue Qualifikationsanforderungen diskutiert. Dieser Organisationswandel, der auch zunehmend den Bereich der Non-Profit-Organisationen und der öffentlichen Verwaltungen erfaßt hat, erfordert eine Diskussion über umfassende Organisationskonzepte.
Dabei ist entscheidend, ob es gelingt, in dieser Umbruchphase die Umstrukturierungsprozesse aus geschlechterdemokratischer Perspektive mitzugestalten, beziehungsweise die geschlechterdemokratische Perspektive zum Ansatzpunkt von Veränderung zu machen.
Auf der einen Seite wird der aktuelle Organisationswandel bisher, vor allem in Deutschland, kaum im Zusammenhang mit mehr Chancengerechtigkeit für Frauen und Männer gesehen. Auch in Organisationsentwicklungsprozessen spielt die Kategorie „Geschlecht“ bisher so gut wie keine Rolle. Auf der anderen Seite bleibt zu konstatieren, daß die in den 80er Jahren entwickelten Konzepte der Frauenförderung sich in ihrer Wirksamkeit als eher begrenzt erwiesen haben. Bei aller Bedeutung, die sie im Einzelfall, aber auch für die öffentliche Debatte hatten, haben sie die Erwartungen bezüglich struktureller Veränderungen im Geschlechterverhältnis nicht erfüllt.
Von daher stellt sich die Frage, wie die aktuellen Umstrukturierungen in Non-Profit-Organisationen, Verwaltungen und Betrieben systematisch mit der Geschlechterperspektive verknüpft werden können, und welche Instrumentarien zur Verfügung stehen, um den Organisationswandel und Fragen der Organisationsentwicklung mit den Zielen von Chancengleichheit und Geschlechterdemokratie zu verbinden.
Auf der Tagung sollen verschiedene,
neuere Praxiskonzepte und Umsetzungsmodelle unter Einbeziehung von Erfahrungen
und Debatten aus anderen europäischen Ländern vorgestellt, diskutiert
und weiterentwickelt werden.
Programm
Donnerstag, 10.
Juni 1999
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15.00 | Begrüßung
und Eröffnung:
Dr. Ute Schädler, Vorstand
der Hessischen Gesellschaft für Demokratie und Ökologie e.V.
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15.15 | Einführende
Vorträge:
Von der Frauenförderung
zur Geschlechterdemokratie
Organisationsforschung und
Geschlechterpolitik
Moderation:
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17.00 |
Pause | |
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Mainstreaming
– der Chancengleichheitsansatz der Europäischen Union
Suzanne Seeland, NOW-Team, New Opportunities for Women, Europs, Brüssel Gender Mainstreaming entstand als
neues Konzept nach der 3. Weltfrauenkonferenz in Nairobi 1985 und wurde
in den letzten Jahren vor allem auf der Ebene der Europäischen Union
aufgegriffen.
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18.00 |
Ende des Veranstaltungsteils | |
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Freitagvormittag,
11. Juni 1999, 9.30 - 13.00 Uhr - Workshops
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9.30 |
Workshop 1:
Organisationsentwicklung, Personalentwicklung und Chancengleichheit Die Konzepte für Organisations- und
Personalentwicklung, die seit einigen Jahren in der Debatte sind, enthalten eine
Reihe von Ansatzpunkten für einen geschlechterdemokratischen Umbau.
Referentinnen
und Referenten:
Moderation:
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9.30 |
Workshop 2:
Managing Gender Diversity - Management von Vielfalt Ausgehend von Debatten in den USA
werden inzwischen auch in europäischen Ländern Ansätze unter
dem Label „diversity“ diskutiert.
Referentinnen:
Moderation:
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9.30 |
Workshop 3:
Gender Training „Gender Trainings“ sollen als workshops
dazu beitragen, für geschlechterdifferentes Verhalten und geschlechterdifferente
Konfliktlösungen zu sensibilisieren, das eigene Verhalten kritisch
zu reflektieren und Kenntnisse darüber zu vermitteln, wie geschlechtsspezifische
Ansätze in der eigenen Arbeit beziehungsweise der eigenen Organisation
umgesetzt werden können.
Referentinnen und Referenten:
Moderation:
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9.30 |
Workshop 4:
Männerbündische Strukturen in Organisationen – Potentiale und Strategien zu ihrer Überwindung In Verwaltungen und Organisationen läßt sich feststellen, daß Männer eine auch die Frauen einbindende Kultur und z.T. auch Struktur schaffen, die das traditionelle Geschlechterarrangement gegen Veränderungsversuche abschottet, ja sogar immunisiert. Trotz positiver Einstellungen gegenüber Gleichstellungsbestrebungen stehen Männer vielfach durch Untätigkeit, „interessengeleitete Nichtwahrnehmung“ und eine männerbündische Kultur Veränderungsprozessen im Wege. In dem workshop sollen neuere Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert, sowie der Frage nachgegangen werden, unter welchen (organisationalen) Bedingungen sich Perspektiven für die Chancengleichheit unter Einbeziehung von Männern ergeben. Referentinnen und Referenten:
Moderation:
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13.00 |
Mittagessen | |
Freitagnachmittag,
11. Juni 1999
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14.00 |
Fortsetzung der workshops | |
15.00 |
Kaffeepause | |
15.30 |
Ergebnispräsentation in Form eines Marktes | |
17.00 |
Ende der Veranstaltung |
ReferentInnen
Lida Beers
Kantharos, Beratungsbüro für
Managing Diversity, Amsterdam, Niederlande
Halina Bendkowski
feministische Männerforscherin, Berlin
Angelika Blickhäuser
Supervisorin DGSv, Gendertrainerin, Köln
Barbara
David
Commerzbank, Zentraler Stab Personal,
Frankfurt am Main
Vicki Ford
Unternehmensberaterin, u.a. Rank Xerox,
Great Missenden, Großbritannien
Thomas Gesterkamp
Journalist, Köln
Dr. Stephan Höyng
Dissens e.V., Berlin
Dr. Jutta Joachim
Hannover
Dr. Christiane Jüngling
Organisationsberaterin, Hamburg
Dörthe Jung
Büro für frauenpolitische Forschung
und Beratung e.V., Unternehmensberatung, Frankfurt am Main
Dr. Gerrit Kaschuba
Tübinger Institut für frauenpolitische
Sozialforschung e.V., Tübingen
Margret Krannich
Bildungsreferentin der Hessischen Gesellschaft
für Demokratie und Ökologie e.V., Frankfurt am Main
Ralf Lange
Technologie-
und Innovationsberatung für Arbeitnehmer e.V. (Tib), Hamburg
Dr. Claudia Neusüß
Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung
e.V., Berlin
Dr. Ute Schädler
Vorstandsmitglied der Hessischen Gesellschaft
für Demokratie und Ökologie e.V. (HGDÖ), Frankfurt a.M.
Suzanne
Seeland
NOW-Team, New Opportunities for Women,
Europs, Brüssel. Weiteres
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Henning von Bargen
Referat Geschlechterdemokratie, Heinrich-Böll-Stiftung
e.V., Berlin
Literatur
zum Thema
Gertraude Krell (Hrsg.): Chancengleichheit durch Personalpolitik. Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen. Rechtliche Regelungen. Problemanalysen - Lösungen. Gabler Verlag, Wiesbaden 1998 (2. Auflage).
Doris Kühne: Differenziertes Human Resource Management. Lösungsansatz für die Geschlechtergleichstellung. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 1997.
McCorduck, Pamela und Nancy Ramsey: Die Zukunft der Frauen. Szenarien für das 21. Jahrhundert. S.Fischer, Frankfurt 1998.
Rubin, Harriet: Machiavelli für Frauen. Strategie und Taktik im Kampf der Geschlechter. Krüger Verlag, Frankfurt 1998.
Thomas Gesterkamp: Hauptsache Arbeit? - Männer zwischen Beruf und Familie, Köln
Rolf Wunderer und Petra Dick (Hrsg.): Frauen im Management. Kompetenzen, Führungsstile, Fördermodelle. Luchterhand, Neuwied, Kriftel, Berlin 1997.
Gesellschaft für Informationstechnologie und Pädagogik am IMBSE (Hrsg.): Beschäftigungsrisiko Erziehungsurlaub. Die Bedeutung des Erziehungsurlaubs für die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit. Westdeutscher Verlag, Opladen 1998.
Busch, Carola: Kinderbetreuung gesucht? Leitfaden für Betriebe zu Förderung von Kinderbetreuung. Bundesminsterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) Bonn 1998.
Online-Literatur/Online-Quellen
zum Thema
Kongreß
Geschlechterdemokratie:
Beschluß
des Rates
EU
NOW
Chancengleichheit
Marc Herbermann:
Neue
Chance für Gleichstellung.
Das
Beispiel Schering AG: Total E-Quality Preis für die Deutsche Bahn AG
Commerzbank
Global
Center for Women's Studies and Politics -
W.I.B.E.
-
Was
heißt Genderanalyse
Weltbank:
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Kosten:
Die Teilnahmegebühr beträgt DM
100,00, ermäßigt DM 50,00.
In dem Betrag sind ein Mittagessen, Kaffee
und Kuchen sowie Tagungsgetränke enthalten.
Bitte die Teilnahmegebühr auf folgendes
Konto überweisen:
Hessische Gesellschaft für Demokratie
und Ökologie
Stichwort: Geschlechterdemokratie
Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100
205 00, Kto.: 3320400
Tagungstermin: Donnerstag, 10. Juni
99, 15.00 Uhr, bis Freitag, 11. Juni 99, 17.00 Uhr
Anmeldung: Bitte bis zum 28. Mai 1999 anmelden bei:
Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie
e.V.
Landesstiftung der Heinrich-Böll-Stiftung
Niddastr. 64, 60329 Frankfurt a.M.
Tel.: 069-231090, Fax: 069-239478
Email: hgdoe@oeko-net.de
Wichtig: Bei der Anmeldung bitte angeben,
an welchem der vier Workshops Sie teilnehmen wollen !
Veranstaltungsort
Haus
Gutleut
Rottweiler Str. 32
60327 Frankfurt am Main
Nächste Station: Ffm.-Hauptbahnhof
Veranstalter
Die Tagung wird von der Hessischen Gesellschaft für Demokratie und Ökologie e.V. (HGDÖ) in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung e.V., dem Büro für frauenpolitische Forschung und Beratung e.V., der Petra-Kelly-Stiftung e.V. und der Heinrich-Böll-Stiftung NRW e.V. veranstaltet.