Kongress

 

Globalisierung und Demokratie
- ein Widerspruch?

Repräsentanz und Legitimität in einer globalisierten Welt

 
 
23./24. November 2002
Gewerkschaftshaus Frankfurt a.M.

  
  

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Thema

Seit Jahren wächst das Unbehagen an der Eigendynamik der wirtschaftlichen Globalisierung, am zunehmenden Kontrollverlust der Nationalstaaten und der einzelnen BürgerInnen und an der Intransparenz von Entscheidungen auf globaler Ebene, die oft hinter verschlossenen Türen getroffen werden.

Mit den Massenprotesten von Seattle bis Genua sind die international vernetzt arbeitenden sozialen Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen ins öffentliche Rampenlicht getreten und haben eine intensive Debatte über alternative Gestaltungsmöglichkeiten von Globalisierung entfacht.

Angesichts wachsender globaler Probleme wie Armut und zunehmende soziale Ungleichheit, gestiegene Umweltbelastungen und Schwund lebenswichtiger Ressourcen, Einfluss der Finanzmärkte und Konkurrenz zwischen Staaten, Regionen und lokalen Standorten hat sich die Beweislast umgekehrt: Nicht das Legitimitätsproblem der außer durch ihr Engagement formal nicht demokratisch legitimierten NGOs, sondern das Legitimitätsproblem einer Weltordnung, die "Millionen von Menschen und weite Teile der Umwelt auf die Verliererstraße schickt" (Ernst Ulrich von Weizsäcker) und in der die durch Wahlen demokratisch Legitimierten ihre Gestaltungsaufgabe nicht wahrnehmen oder wahrnehmen können, stehen zur Diskussion.

Der Kongress soll folgende Frage diskutieren:
Wie kann eine bisher mit dem Nationalstaat verbundene Organisation von Demokratie in einer globalisierten Welt aussehen und wie können demokratische Grundvoraussetzungen wie Transparenz, Kontrolle und eine funktionierende politische Öffentlichkeit in einer globalisierten Welt geschaffen werden ?
Dabei soll insbesondere die Rolle und Bedeutung von Protesten, transnationalen sozialen Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen unter verschiedenen Gesichtspunkten genauer beleuchtet werden.


 

 

 
Programm

    Samstag, 23. November 2002
     
  20.00 Uhr 

Wie kann eine globalisierte Welt demokratisch gestaltet werden?

Susan George, Vizepräsidentin von Attac France, Paris

im Gespräch mit:

Lothar Brock, Forschungsgruppe Entwicklung und Demokratisierung der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) und Professor für internationale Beziehungen, Universität Frankfurt/M.

 

 
  Sonntag, 24. November 2002
 
10.15 Uhr

Auf dem Wege zur transnationalen Demokratie?
Der Beitrag von Protesten, transnationalen sozialen Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen

Roland Roth, Professor für Politikwissenschaft, Hochschule Magdeburg

 
11.45 Uhr 

Über das Zusammenspiel von Bürgerbewegungen, Staat und internationalen Organisationen in einer globalisierten Welt

Shalini Randeria, Professorin für Soziologie an der Central European University, Budapest

 
  13.00 Uhr

Mittagspause

 
14.00 Uhr

Globalisierung, internationale Regime und die Rolle von transnationalen Unternehmen

Klaus Werner, freier Journalist, zus. mit Hans Weiss Autor des "Schwarzbuch Markenfirmen", Wien

Was können transnationale Netzwerke und Kampagnen zur Durchsetzung von demokratischen und sozialen Standards bewegen?

Bettina Musiolek, Clean Clothes Campaign

Transnationale Netzwerke im doppelten Spannungsfeld:
Zwischen Globalisierung und (lokaler) Vielfalt, politischer Lobbyarbeit und öffentlichem Protest

Dieter Rucht, Professor für Soziologie am Wissenschaftszentrum Berlin

   
15.30 Uhr

Kaffeepause

   
16.00 Uhr

Wo steht die (deutsche) Politik im Prozess der Globalisierung und was sollten ihre Aufgaben sein?

Podiumsdiskussion mit:

Marianne Beisheim, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Enquete-Kommission "Globalisierung der Weltwirtschaft", Berlin

Helmut Breiderhoff, Referent internationale Strukturpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Berlin

Peter Wahl, Mitarbeiter von WEED (Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung e.V.), Berlin, Mitglied im Koordinierungskreis von Attac Deutschland

sowie ReferentInnen des Kongresses

   
17.30 Uhr

Ende des Kongresses

 

 
Veranstaltungort:

Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner-Saal
Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77
60329 Frankfurt am Main
(Nähe Hauptbahnhof bzw. Basler Platz)



Information:


Termin:
Samstag, 23. November, 20.00 Uhr
und Sonntag, 24. November 2002, 10.00 - 17.30 Uhr

Kosten:
Die Teilnahmegebühr beträgt 20,- Euro,
ermäßigt (SchülerInnen, Stud. und Erwerbslose) 12,- Euro.
In dem Betrag sind Mittagessen, Kaffeepause und Getränke enthalten.

Veranstalter:
HGDÖ, Hessische Landesstiftung der Heinrich-Böll-Stiftung e. V.
in Kooperation mit: Heinrich-Böll-Stiftung, EU-Regionalbüro

Bitte die Teilnahmegebühr auf folgendes Konto überweisen:
HGDÖ
Stichwort: Globalisierung
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00
Kto.: 33 20 40

Anmeldung bitte bis zum 17. November an:
HGDÖ
Niddastr. 64, 60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90, FAX: 069/ 23 94 78
e-Mail: info@hgdoe.de