Tagung

The Greening of Finance

oder (wie) kann eine neue Umwelt- und Ethikorientierung auf dem Kapitalmarkt zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beitragen?

Samstag, 17. November 2001
Gewerkschaftshaus
Frankfurt am Main

 Programm | Veranstaltungsort | Veranstaltungstermin

 

Thema

Ab 2002 werden bestimmte Anlageformen der privaten und betrieblichen Altersvorsorge staatlich gefördert. Damit wird ein neuer, großer Markt für entsprechendes Investment geschaffen. Gleichzeitig müssen Anbieter von Produkten dieser Formen der Altersvorsorge darüber informieren, ob und wie sie "ethische, soziale und ökologische Belange bei der Verwendung der eingezahlten Altersvorsorgebeiträge" berücksichtigen.

Eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten, die eigene Altersvorsorge mit gesellschaftlicher und globaler Zukunftsfähigkeit zu verknüpfen? Was bringt es überhaupt, ökologische, soziale und ethische Kriterien bei der Geldanlage einzuführen? Können auf diese Weise die Finanzmärkte in eine Nachhaltigkeitsstrategie einbezogen werden?

Der Bereich des ethischen Investments erfährt seit einiger Zeit einen beträchtlichen Zuwachs, was sich nicht zuletzt an den zahlreichen Ratgebern zum Thema ethische oder ökologische Geldanlagen zeigt. Die Mittelzuflüsse in Umweltfonds sind allein in den letzten 2 Jahren um das 36fache gestiegen. Laut einer Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung wurden in Deutschland 6 Mrd. DM von ca 500 Mrd. DM insgesamt in ökologische Kapitalanlagen investiert - mit steigender Tendenz.

Könnte diese Tendenz, verbunden mit der Nachhaltigkeitsberichtspflicht der Anbieter von Produkten für die private und betriebliche Altersvorsorge dazu führen, dass aus der Nischendiskussion um ethisches Investment ein breiter Diskurs wird, der zunehmend auch traditionelle Anlageformen erreicht?
Könnte also die Altersvorsorge zum Mittel des Umweltschutzes werden? Die Einführung einer entsprechende Auskunftspflicht für Rentenfonds in Großbritannien oder den Niederlanden hatte durchaus einen gewissen Effekt.

Andererseits gilt Shareholder Value oft als Synonym für Entlassungen, Konkurrenz, Missachtung von MitarbeiterInnenrechten und Umweltstandards. Besteht also die Gefahr, dass alle zu Shareholdern werden, die mit Blick auf die maximale Rendite Umweltzerstörung und Arbeitsplatzvernichtung in Kauf nehmen? Oder bietet sich gerade umgekehrt die Chance, über den Einfluss und die Macht der Verbraucherinnen und Verbraucher ökologische, soziale und ethische Kriterien in der Ökonomie stärker zum Tragen zu bringen?

Programm

14.30 - 16.00

Umwelt, Ethik, Altersvorsorge

Konzept und Möglichkeiten des ethisch-ökologischen Investments auf dem Hintergrund der aktuellen Rentenreform

mit:
Walter Kahlenborn, Vorstandsvorsitzender des Forums Nachhaltige Geldanlagen,
Dachverband für ethisch-ökologische Geldanlagen, Berlin
Peter Grieble, Referent für Finanzdienstleistungen der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg

 
16.00 Kaffeepause
 
16.30 - 19.00

Ethisch-ökologisches Investment - Spagat zwischen Shareholder Value und Nachhaltigkeit?

mit: 
Thomas Orbach, stellvertretender Leiter der AG Ökoeffizienz am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH
Caroline Zuniga, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich ethische Geldanlagen bei SÜDWIND e.V. (Institut für Ökonomie und Ökumene), Siegburg
Götz von Stumpfeldt, Referent für Wirtschaftspolitik von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Berlin

Moderation:
Philipp Nimmermann, Vorstand der HGDÖ

 

Veranstaltungstermin:

Samstag, 17. November 2001
14.30 Uhr - 19.00 Uhr

 

Veranstaltungsort:

Gewerkschaftshaus, Willy-Richter-Saal
Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77
60329 Frankfurt/M. 
(Nähe Hauptbahnhof bzw. Basler Platz)

 

Anmeldung / Information:

Bitte anmelden bei:
Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie,
Landesstiftung der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90
Fax: 069/ 23 94 78
Email: info@hgdoe.de