Vorträge mit Diskussion

 

Ein Jahr nach dem 11.September:

Islam und Politik heute

 
 
Dienstag, 17. September 2002
J.W.Goethe Universität, Frankfurt a.M.

  
  

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Thema

Die Ereignisse des 11. Septembers 2001 haben einen tiefen Einschnitt hinterlassen. Die Anschläge auf das World Trade Center und die Reaktionen darauf beeinflussen nachhaltig die internationalen Beziehungen und die gesellschaftliche Entwicklung nicht nur in den USA und in Europa, sondern auch in islamischen Ländern.

Jüngstes Beispiel dafür ist ein aktueller Bericht der Vereinten Nationen, der eine weltweite Zunahme von rassistischer Diskrimierung seit dem 11. Sept. beobachtet. Die Diskriminierung von Muslimen und Arabern, Anschläge auf jüdische Einrichtungen und Synagogen und rassistische Profile bei Einwanderungskontrollen werden als die typischsten Beispiele genannt.

Über die Entwicklungen in der islamischen Welt nach dem 11. Sept. und über das Verhältnis zum Westen und zu Europa aus Sicht islamischer Gesellschaften gibt es bei uns wenig Informationen und Debatten.

Von daher soll die Veranstaltung ein Jahr nach dem 11. Sept. Gelegenheit geben, die Sicht von zwei der bekanntesten und renommiertesten Intellektuellen aus Ägypten kennenzulernen und mit ihnen über das Verhältnis von "islamischer" und "westlicher" Welt zu diskutieren.

Abgerundet wird die Debatte durch einen Blick auf die Bedeutung der islamischen Welt in der us-amerikanischen Außenpolitik.

 

 

 
Programm

  17.30 Uhr 

Gamal Al Banna
Thesen zum Verhältnis von islamischer und westlicher Welt

 
18.15 Uhr Nasr Abu Zaid
Die islamische Welt vor und nach dem 11. September
 
19.00 Uhr Werner Ruf
Die Bedeutung der islamischen Welt in der (US-) amerikanischen Außenpolitik
 
19.30 Uhr  Kaffeepause
 
19.45 Uhr Diskussion

Moderation:
Ahmed Ginaidi

   

 

Zu den Referenten:

Nasr Abu Zaid:
Professor für Literaturwissenschaft und Menschenrechtler; nach 2 Buchveröffentlichungen verfügte 1995 ein ägyptisches Gericht gegen ihn und seine Ehefrau die Zwangsscheidung, da eine Muslima nicht mit einem "Apostaten" verheiratet sein könne;lebt im niederländischen Exil und lehrt in Leiden; Veröffentlichungen u.a. Islam und Politik. Kritik des religiösen Diskurses; Human Rigths In Islam; Islam and Europe: Past and Present; Women in the Discourse of Crisis.


Gamal Al Banna:
Schriftsteller und legendärer Begründer der internationalen islamischen Gewerkschaftsbewegung, lehrte von 1963 bis 1993 am Institut für Gewerkschaftsstudien in Kairo und war zeitweise Präsident der international islamic conferderation of labor; der (z.gr.T. oppositionelle) Gewerkschaftsorganisationen aus verschiedenen arabischen Ländern angehören; Bruder von Hasan Al Banna, dem Begründer der Moslembrüder, denen Gamal Al Banna jedoch kritisch gegenübersteht; er fordert eine zeitgemäße Neuinterpretation des Koran hin zu mehr Bürgerrechten und der Gleichstellung von Frauen und Männer; zahlreiche Übersetzungen und Veröffentlichungen sowohl von Werken über die Gewerkschaftsbewegung als auch über den Islam, u.a. Eine neue Demokratie; Die Gewerkschaftsbewegung - eine humanistische Bewegung; Der Geist des Islam; Der Islam und die Freiheit des Denkens; The Muslim Woman; lebt in Kairo, Ägypten, und hält trotz seines Alters von 82 Jahren noch zahlreiche Vorträge.


Werner Ruf:
Professor für internationale und intergesellschaftliche Beziehungen und Außenpolitik an der Universität Kassel, zahlreiche Forschungs- und Lehraufenthalte in Nordafrika, zeitweise Gastprofessur am Center for International Studies der New York University.


Ahmed Ginaidi:
geb. in Kairo, prom. Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe; Schwerpunkt seines Engagements ist die Förderung des interkulturellen Dialogs zwischen Muslimen und Christen.


 
Veranstaltungort:

Hörsaal, Hauptgebäude der J.W.Goethe-Universität,
Mertonstr. 17-21, Frankfurt/M. Bockenheim
U4, U6, U7 H: Bockenheimer Warte

Die Veranstaltung findet mit Übersetzung statt:
Der Eintritt ist frei.

Übersetzung:
Dr. Cherifa Magdi, Frankfurt/M.



Information:

Mostafa Elhady
Tel.: 069/70791187; mobil: 01797907142
eMail: elhady@web.de

oder

HGDÖ
Niddastr. 64, 60329
Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90;
FAX: 069/23 94 78
eMail: info@hgdoe.de
Homepage: www.hgdoe.de


In Zusammenarbeit mit Mostafa Elhady, Doktorand an der Uni Ffm
und Promotionsstipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung.