Tagung
... making sense of informationPerspektiven der Wissensgesellschaft oder
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Samstag, |
Programm | Veranstaltungsort | Veranstaltungstermin | Veranstalter
"Wissen" rückt zunehmend in das Zentrum der Diskussionen um die Perspektiven unserer Gesellschaft. Es wird im Zuge der globalen Veränderungen als konstitutives Merkmal für eine moderne Ökonomie, ihre Produktionsprozesse und -beziehungen wie als "sozialer Kitt" für die kommende Gesellschaft gesehen. Das Leben in der Wissensgesellschaft ist aber nicht nur mit mehr Information und Erkenntnis verbunden, sondern auch mit mehr Risiko und Unsicherheit: Mehr Wissen bedeutet immer auch mehr Nicht-Wissen.
"Wissen" wird im herrschenden Diskurs wesentlich als "rational" und diskursorientiert verstanden. Informationen werden als Argumente angeboten und verwertet. Ausgespart bleibt dabei,
dass Wissen von Gefühlen, nicht klar benennbaren Phänomenen, Spiritualität, Ästhetik, Körperlichkeit und Sexualität geprägt sein kann und möglicherweise auch Vorurteile transportiert. Und dass neues Wissen von der spezifischen NeuGIERde der Forschenden abhängt. "Wissen" ist so nicht nur kognitiv zu fassen, deshalb müssen die "verbotenen Zonen" benennbar bleiben. Mehr Wissen beseitigt nicht automatisch gesellschaftliche oder individuelle Tabus und Denkverbote.
"Wissen" ist schon heute wesentliche Ressource der modernen Ökonomien. Wer über "Wissen" verfügt und "Wissen" kontrolliert, kann Gewinne und Wachstum garantieren. Zahlreiche politische Programme versprechen einmal mehr, dass "Wissen" nicht nur neue Arbeitsplätze und Märkte schaffen, sondern auch den sozialen Fortschritt befördern wird. Die Erfahrung lehrt, dass Skepsis gegenüber allem Fortschrittsglauben angebracht ist, wenn nicht zugleich die gesellschaftlichen Machtstrukturen thematisiert und transparent werden. Mehr Wissen beseitigt nicht automatisch gesellschaftliche Ungleichheiten und befördert eine Ökonomie des Gemeinwohls.
Wie wandelt sich Informationen zu Wissen? Welchen Sinn macht Wissen & Information? Führt Neugierde zu neuem Wissen? Wie schafft sich Wissen &Information Aufmerksamkeit? Schafft mehr Wissen auch Weisheit? Wie zerbrechlich ist die zukünftige Wissensgesellschaft? Wer kontrolliert die Wissensgesellschaft? Die Tagung ... making sense of information bietet Hinweise auf Antworten.
13.30 |
Begrüßung | |
14.00 |
VortragBildung in der WissensgesellschaftGernot Böhme (Professor für Philosophie an der Universität Darmstadt) | |
15.00 |
VortragÜber die Ökonomie der AufmerksamkeitK. Ludwig Pfeiffer (Professor für Anglistik / Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Siegen) | |
16.00 - 16.15 | Pause | |
16.15 |
VortragWissen und Geheimnis – Die Faszinationen des Nicht-GewusstenIngo Dammer (Geschäftsführer KAMM Consult) | |
17.15 |
Vortrag mit LesungOld Economics, New Economy, Wissensgesellschaft. Neue Begriffe - altes Denken?Bernhard von Mutius (Philosoph und Unternehmensberater Frankfurt) | |
18.15 - 19.00 |
Podiumsdiskussion mit den ReferentenInfomüll, Wissen, sozialer Mehrwert.Moderation: Wolfgang Hippe (A.R.T., Köln) |
Samstag, 10. November 2001
13.30 Uhr - 19.00 Uhr
Ökohaus
Kasseler Str. 1a
Frankfurt a.M.
(S-Bahnhaltestelle Frankfurt-West/Westbahnhof)
Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie,
Landesstiftung der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe "Auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft? New Economy, Internet-Ökonomie und Wissensgesellschaft" statt.
Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie (HGDÖ)
Landesstiftung der Heinrich-Böll-Stiftung
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069 / 23 10 90
Fax: 069 / 23 94 78
Email: fechter@hgdoe.de