Frankfurter Gespräch
Paradigmenwechsel in der europäischen Migrationspolitik?Südosteuropa als Testfall einer neuen migrationspolitischen
Steuerung
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Die gängige Vorstellung der Politik der Europäischen Union im Bereich
Migration wird vor allem durch eine Metapher charakterisiert: Festung Europa.
Dieses Bild wird auch beinahe jeden Abend in den Nachrichten untermauert, wenn
von Menschen berichtet wird, die die Außengrenzen der EU - nicht selten
mit tödlichem Ausgang - zu überwinden versucht haben. Es suggeriert,
dass die Verstärkung der Grenzkontrollen Migration zu unterbinden in der
Lage sind. Hier geht es also um die Facetten von Inklusion und Exklusion, von
der Unerreichbarkeit der Verlockungen der hochindustrialisierten Länder.
Doch handelt es sich offensichtlich nur um eine Seite der Migrationspolitik.
Denn tatsächlich findet Grenzüberschreitung statt, die öffentlich
zwar kritisiert und illegalisiert wird, aber gleichzeitig ökonomisch und
sozial den Aufnahmeländern nutzt. Man denke in diesem Zusammenhang nur
an lohnintensive Bereiche der Wirtschaft wie die Landwirtschaft, den Tourismus
oder das Baugewerbe, die existenziell von "billigen" Arbeitskräften
abhängig sind. Ähnliches gilt für den sozialen Sektor, wie die
medizinische Versorgung oder die Altenpflege.
Das Projekt TRANSIT MIGRATION untersucht grenzüberschreitende Lebensprojekte
von Migrant/inn/en und fragt nach den spezifischen Konstitutionsbedingungen
transnationaler Projekte in Europa. Neben dem Begriff "Transnationalisierung"
spielt vor allem der Begriff des "Grenzregimes" eine zentrale Rolle.
Mit seiner Hilfe soll verdeutlicht werden, dass Grenzen mehr sind als Mauern
um Staatsgebiete, nämlich Regulationsmechanismen, die unser aller Leben
tagtäglich beeinflussen.
In diesem Frankfurter Gespräch werden Mitarbeiter des Projektes TRANSIT
MIGRATION zentrale Thesen ihrer Forschungsarbeit mit besonderem Blick auf Südosteuropa
zur Diskussion stellen.
Dr. Sabine Hess
Lehrbeauftragte am Institut für Kulturanthropologie und Europäische
Ethnologie der Universität Frankfurt am Main und Mitarbeiterin des interdisziplinären
Forschungs- und Kunstprojektes TRANSIT MIGRATION (gefördert von der Kulturstiftung
des Bundes), Frankfurt/ M.
Vassilis Tsianos
Kanak Attak und Mitarbeiter des interdisziplinären Forschungs- und Kunstprojektes
TRANSIT MIGRATION (gefördert von der Kulturstiftung des Bundes), Frankfurt/
M.
Dienstag, 07. Dezember 2004
20.00 Uhr
Geschäftsstelle der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e. V., Niddastr.
64, 60329 Frankfurt/M.
Die Geschäftsstelle befindet sich im Vorderhaus der Niddastr. 64 im 5.
Stock. Vom Hauptbahnhof aus die Düsseldorfer Straße in Richtung Messe
gehen und nach einem kleinen Kiosk rechts in die Niddastraße einbiegen
(3 Minuten zu Fuß vom Hautpbahnhof).
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e. V.
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90
FAX: 069/23 94 78
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Homepage: www.hbs-hessen.de
Wegen begrenzter Räumlichkeiten wird um eine Anmeldung gebeten.