Frankfurter Gespräch

 

 

Paradigmenwechsel in der europäischen Migrationspolitik?

Südosteuropa als Testfall einer neuen migrationspolitischen Steuerung

 
 
07. 12. 2004
Frankfurt am Main

  
  

Thema | ReferentInnen | Termin | Veranstaltungsort | Information

Thema

Die gängige Vorstellung der Politik der Europäischen Union im Bereich Migration wird vor allem durch eine Metapher charakterisiert: Festung Europa.
Dieses Bild wird auch beinahe jeden Abend in den Nachrichten untermauert, wenn von Menschen berichtet wird, die die Außengrenzen der EU - nicht selten mit tödlichem Ausgang - zu überwinden versucht haben. Es suggeriert, dass die Verstärkung der Grenzkontrollen Migration zu unterbinden in der Lage sind. Hier geht es also um die Facetten von Inklusion und Exklusion, von der Unerreichbarkeit der Verlockungen der hochindustrialisierten Länder.
Doch handelt es sich offensichtlich nur um eine Seite der Migrationspolitik. Denn tatsächlich findet Grenzüberschreitung statt, die öffentlich zwar kritisiert und illegalisiert wird, aber gleichzeitig ökonomisch und sozial den Aufnahmeländern nutzt. Man denke in diesem Zusammenhang nur an lohnintensive Bereiche der Wirtschaft wie die Landwirtschaft, den Tourismus oder das Baugewerbe, die existenziell von "billigen" Arbeitskräften abhängig sind. Ähnliches gilt für den sozialen Sektor, wie die medizinische Versorgung oder die Altenpflege.
Das Projekt TRANSIT MIGRATION untersucht grenzüberschreitende Lebensprojekte von Migrant/inn/en und fragt nach den spezifischen Konstitutionsbedingungen transnationaler Projekte in Europa. Neben dem Begriff "Transnationalisierung" spielt vor allem der Begriff des "Grenzregimes" eine zentrale Rolle. Mit seiner Hilfe soll verdeutlicht werden, dass Grenzen mehr sind als Mauern um Staatsgebiete, nämlich Regulationsmechanismen, die unser aller Leben tagtäglich beeinflussen.
In diesem Frankfurter Gespräch werden Mitarbeiter des Projektes TRANSIT MIGRATION zentrale Thesen ihrer Forschungsarbeit mit besonderem Blick auf Südosteuropa zur Diskussion stellen.

 


 

ReferentenInnen

Dr. Sabine Hess
Lehrbeauftragte am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Frankfurt am Main und Mitarbeiterin des interdisziplinären Forschungs- und Kunstprojektes TRANSIT MIGRATION (gefördert von der Kulturstiftung des Bundes), Frankfurt/ M.

Vassilis Tsianos
Kanak Attak und Mitarbeiter des interdisziplinären Forschungs- und Kunstprojektes TRANSIT MIGRATION (gefördert von der Kulturstiftung des Bundes), Frankfurt/ M.


 

 

Termin:

Dienstag, 07. Dezember 2004
20.00 Uhr

 



Veranstaltungsort

Geschäftsstelle der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e. V., Niddastr. 64, 60329 Frankfurt/M.
Die Geschäftsstelle befindet sich im Vorderhaus der Niddastr. 64 im 5. Stock. Vom Hauptbahnhof aus die Düsseldorfer Straße in Richtung Messe gehen und nach einem kleinen Kiosk rechts in die Niddastraße einbiegen (3 Minuten zu Fuß vom Hautpbahnhof).

 

 

Information & Anmeldung

Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e. V.
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90
FAX: 069/23 94 78
E-mail: info@hbs-hessen.de
Homepage: www.hbs-hessen.de


Wegen begrenzter Räumlichkeiten wird um eine Anmeldung gebeten.