Jahresschwerpunkt "Was heißt Gerechtigkeit heute?" - Veranstaltungsreihe

Ökologie - Entwicklung - Globale Gerechtigkeit

 

Die Bedeutung natürlicher Ressourcen in den Kriegen der Gegenwart

30.05.2005
Frankfurt am Main

  

Fair Future - Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit

28.06.2005
Frankfurt am Main

 

Thema | Einzelveranstaltungen

Thema

Innerhalb des Jahresschwerpunkts "Was heißt Gerechtigkeit heute?" der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen werden in dieser Veranstaltungsreihe vor allem Fragen von Ökologie und Entwicklung thematisiert. Wenn von Gerechtigkeit die Rede ist, wird dabei selten an Umweltzerstörung oder an die "Dritte Welt" gedacht. Vielmehr ist die Debatte in erster Linie auf die innenpolitischen Kontroversen und Probleme gerichtet. Die einschlägigen Stichworte sind uns seit längerem vertraut: Hartz IV und Massenarbeitslosigkeit, demographischer Wandel und Generationengerechtigkeit, Armutsbericht und Spitzenmanagergehälter…
Diese zweiteilige Veranstaltungsreihe hat sich zum Ziel gesetzt, diesen engen Bezugsraum zu überwinden, und sich mit elementareren Aspekten der Gerechtigkeitsthematik zu befassen, die von hier aus betrachtet abstrakt und uns kaum berührend erscheinen. Tatsächlich handelt es sich aber für Millionen von Menschen um sehr konkrete, nicht selten existenzbedrohende Phänomene, die Jahr für Jahr Tausende von Menschenleben kosten. Bleiben diese ungerechten Verhältnisse unverändert so bestehen, wird das nicht ohne Folgen für die hochentwickelten, reichen Industrieländer bleiben können.
Diese Probleme zu benennen und konkrete Möglichkeiten zu ihrer Überwindung zu diskutieren, ist das Ziel, das wir uns mit dieser Reihe gesetzt haben.



 

Einzelveranstaltungen

Die Bedeutung natürlicher Ressourcen in den Kriegen der Gegenwart
Der Bericht "Zur Lage der Welt 2005"

Montag, 30. Mai 2005, 20.00 Uhr
Ökohaus, Kasseler Str. 1a, Frankfurt/M.

Eine nicht unbedeutende Quelle von Konflikten in Entwicklungsländern liegt in der Tatsache begründet, dass sie reich an Rohstoffen sind. Diese spielten in etwa einem Viertel der bewaffneten Konflikte, die sich in neunziger Jahren hier zutrugen, eine entscheidende Rolle. Schätzungen zufolge haben diese Kriege mehr als 5 Millionen Menschen das Leben gekostet. Weitere 11-15 Millionen sind zu Flüchtlingen geworden. Auch andere Aspekte sind für den Verlauf, die Dauer und die Folgen dieser Konflikte von entscheidender Bedeutung. Dazu gehören die Rüstungsexporte genauso wie der Know-how-Transfer in Bereichen wie der Atom- oder der Biotechnologie, Strategien von Konzernen und der Umgang mit den natürlichen Ressourcen selbst ("Nachhaltigkeit"). Diese Aspekte stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Begriff "Sicherheit", den das "Worldwatch Institute" (Washington) in das Zentrum seines Berichtes "Zur Lage der Welt 2005" gestellt hat. Besonders nach dem 11. September 2001 erlebte der Begriff eine globale Karriere, speziell im Zusammenhang mit Militär, Geheimdienst und Polizei. Andere zentrale Aspekte, die eher den sozialen und ökonomischen Ursachen für Terror, Gewalt und Krieg zuzuordnen sind, wie etwa Armut, Rohstoffmangel, Umweltzerstörung, Hunger, Epidemien, Diskriminerungen, wurden und werden häufig nicht in den Blick genommen. Der Bericht erweitert die traditionelle Sicherheitsthematik um die genannten und weitere Aspekte. Zudem werden Vorschläge entwickelt, wie eine sicherere Welt kooperativ möglich gemacht werden kann.

Es diskutieren:

Michael Renner, Projektleiter für globale Sicherheit am "Worldwatch Institute" und Verfasser des ersten Kapitels des Berichtes "Zur Lage der Welt 2005", Washington

Bernhard Moltmann, Projektleiter in der Forschungsgruppe III: Demokratisierung und der innergesellschaftliche Frieden in der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt/ M.

In Kooperation mit: Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt/ M.
Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt/ M.

 


Fair Future - Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit

Dienstag, 28. Juni 2005, 20.00 Uhr
Johann Wolfgang Goethe-Universität,
Campus Bockenheim, Hörsaal B,
Mertonstr. 17-21, Frankfurt/ M.

Angesichts der immer knapper werdenden natürlichen Ressourcen (Öl, Wasser, Grundnahrungsmittel) und der unbestreitbaren Rechte auf Entwicklung, die immer mehr Staaten zur Geltung bringen, wird der Kampf um den Zugang und die Verfügung über diese Ressourcen ein zentrales Thema im 21. Jahrhundert darstellen. Auf der Grundlage von Analysen der bestehenden Konfliktlagen entwerfen die Wuppertaler Autoren Perspektiven für eine Politik der Ressourcengerechtigkeit und skizzieren Kernelemente einer global orientierten Wirtschafts- und Umweltpolitik.

Es diskutieren:

Wolfgang Sachs, Leiter des Querprojektes "Globalisierung und Nachhaltigkeit" am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie

Tilman Santarius, Projektleiter Forschungsgruppe "Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik" am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie

Uta Ruppert, Professorin für Politikwissenschaft an der Johann-Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M.

In Kooperation mit: Zeitschrift für Entwicklungspolitik, Frankfurt/ M.
Publik-Forum - Zeitung kritischer Christen, Oberursel

Unterstützt von: Attac Frankfurt/ M