Tagung
Opernhäuser oder Krabbelstuben?Was müssen und was können Kommunen heute leisten? |
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Thema | Programm | Veranstaltungsort | Information
Im europäischen und internationalen Vergleich haben die deutschen Kommunen
einen vom Grundgesetz garantierten, relativ großen Handlungsspielraum
für eigenständige Politik. Sie üben die meisten Funktionen aus
und sind für etwa 80 % aller ausführungsbedürftigen Bundes- und
Landesgesetze zuständig; über sie laufen etwa zwei Drittel aller öffentlichen
Investitionen.
Dem stehen allerdings deutliche Schwächen kommunaler Steuerungsmöglichkeiten
gegenüber, da die Kommunen einerseits kein eigenes Recht setzen können
und mit immer mehr Vorschriften von EU, Bund und Ländern konfrontiert sind
und da andererseits die kommunalen Haushalte unter einer sich zuspitzenden Dauerkrise
leiden.
Dazu kommt, dass die Kommunen mit einer Reihe von neuen Herausforderungen und mit wachsenden Aufgaben konfrontiert sind wie beispielsweise einer z.T. grundlegenden Änderung der demografischen und ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung, wachsender Heterogenität und Ungleichheit, Schrumpfung der Bevölkerung, wachsender Verflechtung von städtischen Zentren und Umland usw., ihr Handlungsspielraum aber durch finanzielle Auszehrung bedroht ist und die Vermittlungsleistung kommunaler Politik zwischen BürgerInnen und Staat durch Globalisierungs- und Denationalsierungstendenzen gefährdet ist.
Diese Diskrepanz zwischen umfangreichen Aufgaben einerseits und mangelnden Handlungsspielräumen und finanziellen Mitteln andererseits führt neben der Forderung nach einer grundlegenden Gemeindefinanzreform auch zu einer zugespitzten Debatte über eine Neubestimmung von Pflichtaufgaben und freiwilligen Aufgaben in den Kommunen.
Besonderer Handlungsdruck besteht im Bereich der kommunalen Sozial-, Bildungs- und Kulturpolitik. Längst spüren die Bürgerinnen und Bürger, wie die Kommunen aufgrund leerer Kassen den Rotstift ansetzen beim Unterhalt von kulturellen Einrichtungen, bei Stadtteilbibliotheken oder beim eigentlich von allen befürworteten Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen.
In diesem zugespitzten Verteilungskampf stellt sich die Frage nach den Kriterien
für eine Prioritätensetzung, was kommunale Aufgaben angeht:
Wie sollen sie aussehen, die künftigen öffentlichen Dienstleistungen
der Kommune? Was soll Vorrang bekommen und wer soll darüber entscheiden?
Welche Erwartungen haben Bürgerinnen und Bürger an die Kommunen? Was
ist verzichtbar, was unverzichtbar?
Stellt sich wirklich die Frage "Opernhäuser oder Krabbelstuben?"
Oder muss vielmehr stärker gefragt werden, welche Art von kommunaler Kultur-
und Sozialpolitik wir brauchen, wie sie zu organisieren und zu finanzieren ist
und mit welchen Zielen jeweils welche einzelnen Einrichtungen, seien es soziale,
seien es kulturelle, gefördert werden?
Mit diesen und ähnlichen Fragen will sich die Tagung vor allem am Beispiel
von kommunaler Sozial- und Kulturpolitik auseinandersetzen.
Samstag, 04.Dezember 2004 | ||
10.15 |
Begrüßung/Einführung:Bernd Wagner, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen und Leiter des Instituts für Kulturpolitik der kulturpolitischen Gesellschaft, Bonn |
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10.30 |
Vortrag:
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11.30 |
Panel I
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13.00 |
Mittagspause |
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14.00 |
Panel II
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15.30 |
Kaffeepause |
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16.00 |
Zusammenführung von Panel I und Panel IIBernd Wagner Abschlussdiskussion:
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gegen 17.30 |
Tagungsende |
Dormitorium des Karmeliterklosters (Institut für Stadtgeschichte)
Münzgasse 9, 60311 Frankfurt am Main
U-Bahn U4, U5: Haltestelle"Willy-Brandt-Platz" oder "Römer"
Kosten:
Die Teilnahmegebühr beträgt Euro 25.-, ermäßigt Euro 10.-
( für Stud., Erwerbslose usw.).
Im TN-Beitrag sind Mittagessen, Kaffeepause und Tagungsgetränke enthalten.
Bitte TN-Beitrag auf folgendes Konto überweisen:
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen
Stichwort Kommunen
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00, Kontonr.: 3320400
Anmeldung:
Bitte bis zum 28. November anmelden bei:
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90
FAX:069/ 23 94 78
e-mail: info@hbs-hessen.de
www.hbs-hessen.de
In Kooperation mit der Kulturpolitischen
Gesellschaft e.V., Bonn