Jahresschwerpunkt "Was heißt Gerechtigkeit heute?" - Ringvorlesung

 

Dimensionen der Gerechtigkeit
Politisch-philosophische Analysen

30.05.2005
15.06.2005
22.06.2005
29.06.2005
Frankfurt am Main

  
  

Thema | Programm | Veranstalter

Thema

Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs wie die unsere machen es nötig, die Grundfrage des Politischen, die nach der Gerechtigkeit, aufs Neue zu stellen. Dies erfordert einerseits eine Prüfung der klassischen normativen Basisprinzipien und Gerechtigkeitskriterien und andererseits einen kritischen Blick auf die zeitgenössischen Diskurse über Gerechtigkeit, ihre Verschiebungen und ihre institutionellen Implikationen. Die Ringvorlesung im Rahmen des Jahresschwerpunkts "Was heißt Gerechtigkeit heute?" der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen gibt Gelegenheit, einige der renommiertesten und wichtigsten zeitgenössischen Theoretikerinnen und Theoretiker politischer und sozialer Gerechtigkeit aus dem In- und Ausland live zu hören und mit ihnen zu diskutieren.

Den Anfang macht Prof. Charles Larmore von der University of Chicago, einer der wichtigsten zeitgenössischen politischen Philosophen. Er setzt sich mit republikanischen Freiheitstheorien auseinander und stellt die Frage nach der Legitimität politischer Herrschaft ins Zentrum seiner Überlegungen, die Kernfrage politischer Gerechtigkeit.

Prof. Nancy Fraser von der New School University in New York, eine der bedeutendsten Politiktheoretikerinnen im gegenwärtigen Spektrum kritischer Theorie, setzt die Reihe mit Überlegungen zu einer "dreidimensionalen" Konzeption distributiver Gerechtigkeit in der Auseinandersetzung mit liberal-egalitären Theorien und alternativen Ansätzen, insbesondere einer Theorie der Anerkennung, fort.

Die in der neueren Diskussion wichtige Debatte über die Frage, welche Rolle die Idee der Gleichheit innerhalb einer Theorie der Gerechtigkeit spielen sollte, führen Prof. Stefan Gosepath von der Universität Gießen und PD Dr. Thomas Schramme von der Universität Mannheim fort, die beide in der besagten Debatte eine zentrale Rolle spielen.

Schließlich präsentiert Prof. Frank Nullmeier (Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen), vielfach ausgewiesener Experte für die Theorie und Politik des Sozialstaats, eine diskursanalytische Untersuchung der Verwendung des Begriffs der Gerechtigkeit in den aktuellen Kontroversen über die Reform des Sozialstaats und stellt dies in den Zusammenhang seiner eigenen Überlegungen zur sozialen Gerechtigkeit.




 

Programm


Charles Larmore, University of Chicago, neben John Rawls einer der bedeutendsten zeitgenössischen liberalen Theoretiker

Freiheit, Herrschaft und Gerechtigkeit

Montag, 30. Mai, 18 00 Uhr
Hörsaal B, Campus Bockenheim, Mertonstr. 17-21, Universität Frankfurt am Main

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Nancy Fraser, New School University New York, eine der bedeutendsten feministischen Moralphilosophinnen und Vertreterinnen der kritischen Theorie

Parity of Participation. A Three-Dimensional View of Justice

Mittwoch, 15. Juni, 20 Uhr
Hörsaal H, Campus Bockenheim Mertonstr. 17-21, Universität Frankfurt am Main

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Stefan Gosepath, Zentrum für Philosophie, Universität Gießen, und
Thomas Schramme, Universität Mannheim

Zum Verhältnis von Gerechtigkeit und Gleichheit - Eine Kontroverse

Mittwoch, 22. Juni, 20 Uhr
Hörsaal B, Campus Bockenheim Mertonstr. 17-21, Universität Frankfurt am Main

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Frank Nullmeier, Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen

Das neue Gerechtigkeitsvokabular in der Sozialstaatsdebatte

Mittwoch, 29. Juni, 20 Uhr
Hörsaal B, Campus Bockenheim Mertonstr. 17-21, Universität Frankfurt am Main

 

 

Veranstalter:

Heinrich-Böll-Stiftung Hessen und Prof. Dr. Rainer Forst, FB Gesellschaftswissenschaften der
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main