Jahresschwerpunkt "Was heißt Gerechtigkeit heute?" - Ringvorlesung
Dimensionen der Gerechtigkeit
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30.05.2005 |
Thema | Programm | Veranstalter
Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs wie die unsere machen es nötig,
die Grundfrage des Politischen, die nach der Gerechtigkeit, aufs Neue zu stellen.
Dies erfordert einerseits eine Prüfung der klassischen normativen Basisprinzipien
und Gerechtigkeitskriterien und andererseits einen kritischen Blick auf die
zeitgenössischen Diskurse über Gerechtigkeit, ihre Verschiebungen
und ihre institutionellen Implikationen. Die Ringvorlesung im Rahmen des Jahresschwerpunkts
"Was heißt Gerechtigkeit heute?" der Heinrich-Böll-Stiftung
Hessen gibt Gelegenheit, einige der renommiertesten und wichtigsten zeitgenössischen
Theoretikerinnen und Theoretiker politischer und sozialer Gerechtigkeit aus
dem In- und Ausland live zu hören und mit ihnen zu diskutieren.
Den Anfang macht Prof. Charles Larmore von der University of Chicago, einer
der wichtigsten zeitgenössischen politischen Philosophen. Er setzt sich
mit republikanischen Freiheitstheorien auseinander und stellt die Frage nach
der Legitimität politischer Herrschaft ins Zentrum seiner Überlegungen,
die Kernfrage politischer Gerechtigkeit.
Prof. Nancy Fraser von der New School University in New York, eine der bedeutendsten Politiktheoretikerinnen im gegenwärtigen Spektrum kritischer Theorie, setzt die Reihe mit Überlegungen zu einer "dreidimensionalen" Konzeption distributiver Gerechtigkeit in der Auseinandersetzung mit liberal-egalitären Theorien und alternativen Ansätzen, insbesondere einer Theorie der Anerkennung, fort.
Die in der neueren Diskussion wichtige Debatte über die Frage, welche Rolle die Idee der Gleichheit innerhalb einer Theorie der Gerechtigkeit spielen sollte, führen Prof. Stefan Gosepath von der Universität Gießen und PD Dr. Thomas Schramme von der Universität Mannheim fort, die beide in der besagten Debatte eine zentrale Rolle spielen.
Schließlich präsentiert Prof. Frank Nullmeier (Zentrum für
Sozialpolitik der Universität Bremen), vielfach ausgewiesener Experte für
die Theorie und Politik des Sozialstaats, eine diskursanalytische Untersuchung
der Verwendung des Begriffs der Gerechtigkeit in den aktuellen Kontroversen
über die Reform des Sozialstaats und stellt dies in den Zusammenhang seiner
eigenen Überlegungen zur sozialen Gerechtigkeit.
Charles Larmore, University of Chicago, neben John Rawls einer der bedeutendsten
zeitgenössischen liberalen Theoretiker
Montag, 30. Mai, 18 00 Uhr
Hörsaal B, Campus Bockenheim, Mertonstr. 17-21, Universität Frankfurt
am Main
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Nancy Fraser, New School University New York, eine der bedeutendsten feministischen Moralphilosophinnen und Vertreterinnen der kritischen Theorie
Mittwoch, 15. Juni, 20 Uhr
Hörsaal H, Campus Bockenheim Mertonstr. 17-21, Universität Frankfurt
am Main
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Stefan Gosepath, Zentrum für Philosophie, Universität Gießen,
und
Thomas Schramme, Universität Mannheim
Mittwoch, 22. Juni, 20 Uhr
Hörsaal B, Campus Bockenheim Mertonstr. 17-21, Universität Frankfurt
am Main
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Frank Nullmeier, Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen
Mittwoch, 29. Juni, 20 Uhr
Hörsaal B, Campus Bockenheim Mertonstr. 17-21, Universität Frankfurt
am Main
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen und Prof. Dr. Rainer Forst, FB Gesellschaftswissenschaften
der
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main