Kolloquium
Die offene Stadt -Globalisierung, Migration und Stadtentwicklung |
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Thema | Programm | Veranstaltungsort | Termin | Information
Fast 40 Jahre hat die Bundesrepublik Deutschland die erwünschte Zuwanderung
von Arbeitskräften als vorübergehende Erscheinung behandelt. Selbst
der Nachzug von Familienmitgliedern, die Eingliederung deren Kinder und Enkelkinder,
die Verrentung der ersten Gastarbeitergeneration konnte die Republik nicht von
ihrer Überzeugung abbringen, KEIN Einwanderungsland zu sein. Die Verleugnung
von Zuwanderung verbaute die Möglichkeit eines positiven Blicks: Die Integration
der sogenannten Ausländer auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt, deren schulische
und kulturelle Eingliederung konnte nur als Problem gesehen werden.
Der wachsende Bedarf an gut ausgebildeten IT-Spezialisten und insbesondere die
als negativ bewertete demographische Entwicklung der deutschen Bevölkerung
haben anscheinend einen Sinneswandel bewirkt. Dieser hat sich schließlich,
trotz parteipolitischem Dissens, in einem Gesetz zur Handhabung der Einwanderung
und Integration niedergeschlagen.
Die Bevölkerung in Deutschland wird sich ab 2020 drastisch verringern und
zudem ein deutliches Übergewicht an alten Menschen aufweisen. Diese allgemeine
Entwicklung wird sich in den Regionen unterschiedlich darstellen. Es ist wahrscheinlich,
dass einige Städte und Regionen durch eine erhebliche Zuwanderung eine
Schrumpfung vermeiden können, eventuell werden sie sogar einen Einwohnerzuwachs
zu verzeichnen haben. Andere Städte und Regionen werden sich dagegen mit
den negativen Folgen drastischer Bevölkerungsrückgänge auseinandersetzen
müssen.
Trotz Steuerungsversuche der Regierung werden sich die Migrantinnen und Migranten
vorwiegend dort etablieren, wo die ökonomischen und soziokulturellen Verhältnisse
für ihr Engagement und ihre Investitionen attraktiver sind. Städte
und Regionen, in denen sich kulturelle Komplexität entfalten kann, die
mit Konflikten umzugehen gelernt haben, die für Fremdes offen sind, werden
daher die Gewinnerinnen sein.
Dieses Kolloquium soll Erfahrungen aus Kanada, den Vereinigten Staaten und Europa
so diskutieren, dass strategische Optionen der Stadtentwicklung und Stadtplanung
deutlich werden, die Zuwanderung produktiv zu nutzen.
Die offene Stadt - eine Einführung Immigrant enclaves or ethnic ghettos: multiculturalism in urban space Scale, Raum, Stadt - Differenz und Alltagsleben in Toronto Städtische Gesellschaft und muslimische Vereine. Konflikt und
Integration Gemeinsame Diskussion Moderation: |
Evangelisches Forum Kassel,
Gemeindezentrum am Lutherplatz
Kassel (Mitte)
Montag, 14. Oktober 2002,
17.00 - 21.00 Uhr
Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie (HGDÖ)
Landesstiftung der Heinrich-Böll-Stiftung
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90
FAX: 069/23 94 78
Email: krannich@hgdoe.de
In Kooperation mit der Arbeitsgruppe Empirische Planungsforschung (AEP) im
Fachbereich Stadtplanung/Landschaftsplanung der Universität Kassel
und dem Evangelischen Forum Kassel.