Auf Abstand – Wie Covid-19 interkulturelle Arbeit erschwert

Beispiel: Deutschland/Türkei
09.06.2020, Digital

Die aktuelle Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkung des alltäglichen Lebens, der Bewegungsfreiheit und der Öffentlichkeit, trifft die Welt der Kunst und Kultur mit voller Wucht. Museen sind weitestgehend geschlossen, Filmvorführungen abgesagt und Ausstellungen gecancelt. Die meist prekären Lebenslagen von Künstler*innen verschärfen sich und werden existenzbedrohend. Doch in der Krise scheint auch schöpferische Kraft und die Möglichkeit der Verarbeitung und Fokussierung auf die weltweiten Herausforderungen und individuellen Überlebensstrategien, zu liegen. Künstler*innen präsentieren ihre Werke auf Balkonen, im Internet und in den eigenen vier Wänden. Machen mit Gedichten Mut, agitieren gegen die Angst und bieten Abwechslung vom tristen Alltag.

Auch in der Türkei werden Online Ausstellungen, wie die des Pera Museums „Taksim: Das Herz von Istanbul“ angeboten, aber der Umgang der türkischen Regierung ist geprägt von Repressionen gegen die Bevölkerung, gegen Journalist*innen, Ärzt*innen und Künstler*innen, die sich mit der Krise selbst auseinandersetzen.

Selbst die Geste vieler Kinder in Istanbul, gemalte Regenbogen in die Fenster zu hängen, um ihren Freund*innen zu zeigen, dass auch sie zu Hause bleiben, wurde verboten. Der Regenbogen als Symbol der Hoffnung der Kinder wurde verboten, weil er auch ein Symbol der LGBTQI* community ist.

Die Veranstaltung fragt nach den Bedingungen der Kulturschaffenden in der Türkei und Deutschland, ihren Erfahrungen mit dem Lockdown, den Maßnahmen gegen das Virus, der gesellschaftlichen Stimmung, ihren Strategien und ihrem aktuellen Wirken. Nach Problemen der Finanzierung von Kunst- und Kultureinrichtungen in Deutschland und der Türkei, den Beitrag von Künstler*innen zum Dialog der Kulturen und der Möglichkeit Grenzen zu überwinden.

Bitte beachten Sie: Aufgrund der aktuellen Maßnahmen gegen das Coronavirus ist eine persönliche Teilnahme nicht möglich. Verfolgen Sie das Gespräch per Livestream auf unserem YouTube-Kanal und diskutieren Sie mit: boell-hessen.de/youtube/

Online-Gespräch mit:

Fidan Özen Freie Journalistin und Producerin

Mehtap Baydu Bildende Künstlerin, Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya

Pia Entenmann Kuratorin der Kulturakademie Tarabya, Goethe-Institut Istanbul

Dirk Schäfer Filmemacher aus Hessen

Auf Abstand – Wie Covid-19 interkulturelle Arbeit erschwert
Beispiel: Deutschland/Türkei
Online-Gespräch
Dienstag, 09. Juni 2020, 18:00 Uhr
Digital