GEDANKEN ZUFLUCHT
Im Zentrum von AZRAQ steht eine audiovisuelle Ausstellung des Fotografen Silas Koch mit Interviews und Portraits aus dem jordanischen Flüchtlingscamp Azraq. Im Kontext der Ausstellung findet die ganztägige Veranstaltung GEDANKEN ZUFLUCHT. VON FLUCHTURSACHEN ÜBER EUROPAS GRENZEN BIS ZU UNS statt, in der Expertinnen und Experten aus Bildung, Medien, NGOs, Think Tanks und Netz- wie (Pop-) Kultur in einem pointierten Diskurs Ängste befragen, Kontextwissen vermitteln und an Vorurteilen rütteln.
Das Podium ist eingebettet in ein Rahmenprogramm mit Vernissage, Künstlergespräch, Filmvorführung und Lesung. Unterstützung finden die Aktionen unter anderem von Tarek Al-Wazir.
Der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung unterstützt die Ausstellung AZRAQ und das Podium GEDANKEN ZUFLUCHT als Schirmherr.
Die ganztägige Veranstaltung GEDANKEN ZUFLUCHT. VON FLUCHTURSACHEN ÜBER EUROPAS GRENZEN BIS ZU UNS folgt mit drei Themenschwerpunkten den Fluchtbewegungen nach Europa: Von den scheinbar weit entfernten Katastrophengebieten über Europas Außengrenzen bis hin zu den Reaktionen auf die Konfrontation vor der eigenen Haustür.
Öffnunszeiten:
Mo-Fr 16 bis 20 Uhr,
Samstags und Sonntags 10 bis 20 Uhr
Programm
FLUCHT UND FLUCHTURSACHEN
12 bis 14 Uhr
Von Krieg bis »Wirtschaftsflucht«: Wir werfen einen Blick auf globale Fluchtbewegungen und -ursachen und beleuchten die Rolle der westliche Außen- und Wirtschaftspolitik bei der Genese sowohl kriegerischer als auch ökonomischer Katastrophen. Damit einher geht ein Appell an die Verantwortung jedes Einzelnen: Hinsehen! als Imperativ.
MIT:
MARTIN GLASENAPP
Medico International e.V.Francisco J. Marí
Referent Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik, Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst Moderation:Pitt von BebenburgFrankfurter Rundschau
THOMAS VON DER OSTEN-SACKEN
Philipp Ruch Chefunterhändler des Zentrums für Politische Schönheit
EUROPAS GRENZEN
14.45 bis 17.00 Uhr
Obergrenzen, Außengrenzen und das Ringen um den kleinsten gemeinsamen Nenner – was ist verhandelbar, was bedingungslos einzufordern? Wie steht es um Europas Ideale angesichts einer Grenzsicherung mit unzähligen Ertrunkenen und erstarkenden Nationalen? Vorträge:
»DAS BOOT IST VOLL«? DUBLIN, OBERGRENZEN, KONTINGENTE UND RÜCKNAHMEPOLITIK
Anna Lübbe
Rechtswissenschaftlerin, Mitglied im Rat für Migration und Kodirektorin des Zentrums für interkulturelle und europäische Studien der Hochschule FuldaMENSCHENRECHTE IN SEENOT
Stefan Schmidt
ehemaliger »Cap Anamur«-Kapitän; Beauftragter des Landes für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen beim Schleswig-Holsteinischen LandtagUND WIR?
17.30 bis 19.30 Uhr
Let’s talk about us, Leitkultur: beidseitige Integration und deren Finanzierung, Islam, Islamismus und Islamophobie, »Montagsspaziergänge« und ein wir, das zu oft ex- statt inkludiert. MIT:
BEKIM AGAI
Mely Kiyak Autorin, Maxim-Gorki-Theater, Berlin
Christian Schicha
Annette Treibel
Autorin von »Integriert Euch! Plädoyer für ein selbstbewusstes Einwanderungsland«, Campus Verlag, 2015; Leiterin des Bereichs Soziologie im Institut für Transdisziplinäre Sozialwissenschaft, Pädagogische Hochschule KarlsruheMeinhard Schmidt-Degenhard
Moderator der Sendung »horizonte« im hr-fernsehen AZRAQ. AUDIOVISUELLE AUSSTELLUNG MIT FOTOGRAFIEN VON SILAS KOCH18. MÄRZ – 1. APRIL 2016
Silas Koch dokumentiert 2014 im Auftrag des ZDF das Leben im Flüchtlingscamp Azraq. Während der Reportage entsteht die Idee, das Lager erneut und auf eigene Faust zu besuchen, um die Menschen zu porträtieren – nach eigenen Überzeugungen und ohne Vorgaben eines Auftraggebers. Auf dieser zweiten Reise im Frühjahr 2015 entstanden die Aufnahmen, die in der Ausstellung AZRAQ zu sehen sein werden.
Vom 18. März bis zum 1. April 2016 bilden die Ausstellung AZRAQ und das Podium GEDANKEN ZUFLUCHT unter der Schirmherrschaft von Tarek Al-Wazir in Frankfurt am Main eine diskursive Plattform über das Fliehen, das Ankommen, das Gegen- und das Füreinander.
Die Ausstellung AZRAQ stellt die Fotoarbeiten Silas Kochs einer akustischen Ebene gegenüber. In Interviewausschnitten erzählen die Porträtierten von ihrem Leben vor dem Krieg, von ihrem Beruf, ihrer Heimat, ihrer Familie. Bild und Ton komplementieren sich und erlauben so einen Blick hinter die Fassade vereinfachender Kategorien.
Ausstellung und Podium sind zwei Projekte der Initiative LOVE PAINTER, die von der Offenbacher Grafikagentur U9 visuelle Allianz GmbH im Jahr 2015 ins Leben gerufen wurde. Seitdem arbeitet die Agentur ehrenamtlich und gemeinsam mit zahlreichen Mitstreiterinnen und Mitstreitern sowie Institutionen an der Umsetzung von Projekten, die sich für Menschen auf der Flucht und gegen Rassismus und Nationalismus einsetzen.