Bild: © DEFA-Stiftung
Der geteilte Himmel
Nach einer Nervenkrise kommt Rita Seidel in das kleine Dorf zurück, in dem sie aufgewachsen ist. Sie blickt zurück auf die Zeit, als sie sich als junges Mädchen in den zehn Jahre älteren Chemiker Manfred Herrfurth verliebt. Er nimmt sie mit in die Stadt. Sie beginnt ein Lehrerstudium. Ihre Beziehung ist jedoch Belastungen ausgesetzt. In Manfreds Haus gibt es Konflikte wegen der spießigen Lebenseinstellung seiner Eltern. Auch im Betrieb hat er Schwierigkeiten. Als man sein neuentwickeltes Verfahren, auf das er große Hoffnungen gesetzt hatte, im Betrieb ohne Begründung ablehnt, geht er verbittert nach Westberlin. Rita besucht ihn zwar, kehrt aber enttäuscht zurück und bricht zusammen. Nachdem sie sich wieder erholt hat, setzt sie ihr Studium fort.
DDR 1964, 110 Min.
Regie: Konrad Wolf
Drehbuch: Christa Wolf, Gerhard Wolf, Konrad Wolf, Willi Brückner, Kurt Barthel nach der gleichnamigen Erzählung von Christa Wolf
Tickets (Euro 8.-, erm. 6.-) ab ca. 25.9. online unter www.iff.film oder tel. Reservierung (069/961220 220) beim DFF
Christa Wolf zum 90. Geburtstag
Vor 90 Jahren wurde Christa Wolf, eine der bedeutendsten und wirkungsmächtigsten deutschen Schriftstellerinnen geboren. In Geschichte und Literatur der DDR war Christa Wolf immer eine zentrale Figur. Aber auch in Westdeutschland war sie die meistgelesene Schriftstellerin ihrer Generation. Ihre Bücher zu Frauenfiguren wie Karoline von Günderrode oder Kassandra und Medea stießen vor allem auch in der Frauenbewegung Ost wie West in den 1980er und 1990er Jahren auf sehr große Resonanz. Als Idol verehrt, aber auch hasserfüllten Angriffen ausgesetzt, ist sie zu einer fast öffentlichen Institution geworden. 1980 wurde sie als erste in der DDR lebende Autorin mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. 2002 wurde ihr für ihr Lebenswerk der Deutsche Bücherpreis verliehen, weil sie sich, so die Jury, „mutig in die großen Debatten der DDR und des wiedervereinigten Deutschland eingemischt“ habe.
Anlass für die Heinrich-Böll-Stiftung Hessen und das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V., sich zu ihrem 90. Geburtstag mit Christa Wolf, der DDR und der Zeit um 1989 neu zu beschäftigen. Dabei soll das filmische Werk im Mittelpunkt stehen, das mit Ausnahme von „Der geteilte Himmel“ so gut wie unbekannt ist.
mit:
Literaturwissenschaftlerin, Vorsitzende der Christa Wolf Gesellschaft, Berlin