Gleichheit – Einheit – Ausschluss?

Eine Reihe zur ambivalenten Geschichte von Nation und Nationalismus
28.02.2024, YouTube

1. Gleichheit – Einheit – Ausschluss?

In seinen Ursprüngen war die Idee der Nation verbunden mit einem Gleichheitsversprechen durch demokratische Teilhabe von ehemals ausgeschlossenen gesellschaftlichen Gruppen, Sozialstaatlichkeit und Rechtssicherheit. Ihre Geschichte begann mit der bürgerlichen Revolution in Frankreich und ihrem Ideal politischer Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit. In Deutschland dominierte hingegen die Vorstellung einer Kulturnation und des Volkes als ethnische Gemeinschaft. Auf dieser Grundlage entstand eine starke nationalistische Bewegung, die sich bei der Nationalstaatsgründung zwischen 1848 und 1871 nur partiell gegen preußische Machtinteressen behaupten konnte.

Beide Entwicklungen bargen in sich die Gefahren von kriegerischer Durchsetzung nach außen und Ausschluss bestimmter Gruppen aus der nationalen Gemeinschaft im Innern. Der Rassismus am Ende des 19. Jahrhunderts war das Werkzeug zu einer rigiden Hierarchisierung und schließlich des Ausschlusses ganzer Menschengruppen.

Dieser übersteigerte Nationalismus gefährdete die Bürger- und Menschenrechte, Freiheit und demokratische Mitwirkung führte zu Kriegen und Vernichtung ungeahnten Ausmaßes.

Gegenwärtig erlebt Europa und Deutschland eine erneute Welle extremen Nationalismus. Welche geschichtlichen und aktuellen Merkmale kennzeichnen ihn? Wie groß ist die Gefahr für den Rechtsstaat, die demokratische Verfasstheit und die Sicherheit aller Menschen im nationalstaatlichen Rahmen?

Eine Reihe zur ambivalenten Geschichte von Nation und Nationalismus

Das erneute Anwachsen des Rechtsextremismus in den meisten europäischen Staaten hat einen Nationalismus ins Bewusstsein gerückt und teilweise an die Macht gebracht, der Abschottung, Ausgrenzung bis hin zu offenem Rassismus, Sozialabbau und den Abbau demokratischer Rechte fördert.

Gerade das 20. Jahrhundert hat gezeigt, dass die demokratische Verfasstheit von Nationen fragil ist und an Bedingungen und Voraussetzungen gebunden ist, die immer wieder hergestellt werden müssen. Die Reihe geht den historischen Ursprüngen und Ausprägungen des Nationalismus bis heute nach.

Die Reihe wird fortgesetzt:

2. Identität, Staatsbürgerschaft, Volk? 27. März 2024, 18 Uhr

3. Vereintes Europa oder „Europa der Vaterländer“? 10. April 2024, 18 Uhr

Für die online Teilnahme wird einige Tage vor der Veranstaltung ein Link zur Verfügung gestellt. Zur Anmeldung geht es hier entlang

Vortrag und Diskussion mit:

Teilnehmer:

Christian Jansen Trier/Berlin

Gleichheit – Einheit – Ausschluss?
Eine Reihe zur ambivalenten Geschichte von Nation und Nationalismus
Vortrag und Diskussion
Mittwoch, 28. Februar 2024, 18:00 Uhr
DIGITAL
Kooperationspartner
Eine Veranstaltung des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung