KUNST_WEGGESPART ODER SYSTEMRELEVANT?

Keine Kunst ohne Freiheit?
19.12.2022, Frankfurt/YouTube

Die Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die Inflation: Die finanzielle Belastung des Staates ist immens. Keine gute Zeit für die Kunst, die auf Subventionen angewiesen ist. Was aber bleibt, wenn wir uns nur noch auf Naturwissenschaft, Technik und Ökonomie konzentrieren? Ist nicht der Kern unseres gesellschaftlichen Zusammenhaltes von Kulturleistungen bestimmt, die in der Kunst immer wieder neu rezipiert und reflektiert werden? Allein die Errungenschaften, die in unserer Verfassung verankert sind, wären ohne die Kunst, Bildung und Kultur nicht denkbar. Es ist an der Zeit zu überdenken, ob die Freiheit der Kunst nicht auch ein Seismograph für die Freiheit unserer Gesellschaft ist.

LUK PERCEVAL

ist Theaterregisseur und begann seine Theaterlaufbahn 1980 als Schauspieler am Nationaltheater Antwerpen, das er vier Jahre später verließ, um die freie Truppe „Blauwe Maandag Compagnie“ zu gründen. 1998 wurde Perceval Intendant des Nationaltheaters Antwerpen, das er in „Het Toneelhuis“ umstrukturierte. In Deutschland wurde er durch seinen 12stündigen Theatermarathon SCHLACHTEN! als Koproduktion des Hamburger Schauspielhauses und der Salzburger Festspiele gefeiert und inszenierte seitdem an vielen großen Häusern, u.a. an den Münchner Kammerspielen, auch an der Oper in Berlin und Stuttgart und bei den Wiener Festwochen sowie Salzburger Festspielen. Von 2005 bis 2008 war Perceval Hausregisseur an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin. 2008 bis 2011 leitete er die Studiengänge Regie und Schau- spiel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Von 2009 bis 2017 war er zudem leitender Regisseur am Thalia Theater Hamburg. Seither arbeitet Perceval international für Oper und Schauspiel und inszenierte u.a. in Moskau, Warschau, Gent, Oslo und Berlin. Als Regisseur wurde er nicht nur in Deutschland mit vielen Preisen geehrt.

Zur Reihe DENKArt

Ziel der Reihe „DenkArt“ ist, die öffentliche Debattenkultur zu pflegen und einen partizipativen Diskursraum für gesellschaftliche Themen der Gegenwart zu eröffnen – in diesem Herbst unter dem Titel „KUNST_weggespart oder systemrelevant?“.

Kontroversen und Konflikte gehören zu einer Demokratie, die in der öffentlichen Debatte immer wieder das stichhaltige Argument und die Einheit in der Vielfalt sucht. Wohin Slogans statt Debatten, Vorurteile statt Vertrauen führen, das lehrt uns die eigene Vergangenheit. Daher sind wir alle gefragt, für die politische Kultur Verantwortung zu tragen. Anstelle eines flüchtigen Austauschs von Meinungen oder vorschnellen Urteilen sollen bei „DenkArt“ die Analyse und kritische Betrachtung zu ihrem Recht kommen.

Jeder Abend beginnt mit einem 30 bis 40 Minuten langen Impulsvortrag des eingeladenen Gastes. Im Anschluss daran diskutieren die Zuschauer*innen in kleinen Gruppen und sammeln ihre Fragen, die in einem nachfolgenden moderierten Gespräch von der/dem Vortragenden beantwortet werden.

Da nur wenige Plätze vor Ort vergeben werden können, wird die Veranstaltung durch ein Live-Streaming-Angebot über
youtube.com/hausamdom ergänzt. Dieses wird über einen Chat weiteren Zuhörer*innen die Möglichkeit bieten, sich in die Diskussion zum jeweiligen Impulsvortrag einzubringen.

Wir laden Sie zu spannenden Themen und kontroversen Gesprächen ein!

Tickets: 10,- € und 7,- € erm. Die Tickets erhalten Sie an der Rezeption im Haus am Dom, im Internet unter ticket.hausamdom.de oder an den AD-Ticket-Vorverkaufsstellen adticket.de/vorverkaufsstellen

Live-Stream:
youtube.com/hausamdom

Gespräch mit:

Luk Perceval Theaterregisseur

Moderation:

Prof. Marion Tiedtke Professorin für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt a.M. und Dramaturgin

KUNST_WEGGESPART ODER SYSTEMRELEVANT?
Keine Kunst ohne Freiheit?
Gespräch
Montag, 19. Dezember 2022, 19:30 Uhr
Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt/Main
Kooperationspartner
Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Katholischen Akademie Rabanus Maurus, Normative Orders - Forschungsverbund der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Sebastian Cobler Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen