Männer!

Männlichkeit(en) im Spannungsfeld von Migration, Flucht und gesellschaftlichem Wandel
03.11.2016, Offenbach

Die aktuellen Fluchtbewegungen nach Deutschland haben auch die Debatte über Geschlechterverhältnisse und Männlichkeit(en) neu angestoßen. Anlass, genauer danach zu fragen, wie die komplexen Zusammenhänge von Männlichkeit(en), Transnationalisierungs- und Globalisierungsprozessen und gesellschaftlichen Veränderungen beschrieben und gefasst werden können.

Welche Ängste, Selbstbilder, Fremdbilder und Stereotypisierungen spielen eine Rolle? Welche Auswirkungen haben Rassismus und Diskriminierungserfahrungen auf die Konstruktion von Männlichkeit? Wie wirken sich Transnationalisierungsprozesse und gesellschaftliche Umbrüche auf Männlichkeit(en) aus? Welche Veränderungen finden im Zuge von Migration und Flucht statt? Und wie sind die wechselseitigen Dynamiken zu fassen?

Die Debatten nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht in Köln und anderswo haben bei vielen zu Verunsicherung geführt: Wie kann die notwendige Kritik an patriarchalen Männlichkeitsbildern und -praktiken mit einer Kritik an ethnisierenden Zuschreibungen verbunden werden?

Die Veranstaltung will deshalb das Spannungsfeld von Globalisierung, Migration und Flucht, gesellschaftlichem Wandel und Männlichkeit(en) näher beleuchten und nach den wechselseitigen Dynamiken fragen.

Vor der Veranstaltung läuft in der Reihe “Kino zu Flucht” der Film On The String Of Forgetfulness (OmU) im Hafen 2:

Über 3,5 Millionen AfghanInnen sind seit den 1980ern in den Iran geflüchtet. Die meisten der dort Aufgewachsenen waren nie in Afghanistan. Dennoch leben sie eng verbunden mit der Musik ihres Herkunftslandes – darunter viele Lieder über ihre Orientierungslosigkeit und Marginalisierung. Von dieser Musik und den Lebensumständen der MigrantInnen in der Peripherie Teherans handelt die Dokumentation von Aboozar Amini. 2015 sind nicht wenige afghanische Flüchtlinge nicht aus Afghanistan, sondern dem Iran nach Europa geflüchtet. Ihre Situation im Iran war geprägt von Ausbeutung und Ausgrenzung. Auch durch die momentane Abschiebung unzähliger AfghanInnen, die jahrzehntelang in Pakistan gelebt hatten, ist der Film von 2011 ausgesprochen aktuell.

On The String Of Forgetfulness. Aboozar Amini, Niederlande/ Afghanistan 2011, 52 Minuten, Dari mit deutschen Untertiteln, keine FSK-Angabe

Einlass 18.30 Uhr, Beginn 19 Uhr (pünktlich wegen der anschließenden Veranstaltung).

Eintritt auf Spendenbasis; für Geflüchtete frei.

Podiumsdikussion mit:

Gizem Adiyaman#ausnahmslos, #schauHin, Dialog macht Schule, Berlin

Andreas Haase Coach und Berater in der Männer- und Jungenarbeit und einige Zeit Leiter einer Unterkunft für Geflüchtete

Phil Langer Professor für psychoanalytische Sozialpsychologie und Sozialpsychiat- rie an der International Psychoanalytic University Berlin

Sylka Scholz Professorin für Soziologie und Direktorin des Instituts für Soziologie der FSU Jena (soziologische Männlichkeitsforschung)

Moderation:

Susanne Spindler Professorin für Gesellschaftswissenschaften und soziale Arbeit, Hochschule Darmstadt

Männer!
Männlichkeit(en) im Spannungsfeld von Migration, Flucht und gesellschaftlichem Wandel
Podiumsdikussion
Donnerstag, 03. November 2016, 20:00 Uhr
HAFEN 2, Kulturzentrum, Nordring 129, Offenbach
Kooperationspartner
In Kooperation mit Logo_Hafen2