Anfang des Jahres demonstrierten Hunderttausende gegen Rechtsextremismus auf Deutschlands Straßen. Im Zentrum der politischen Debatte stand der Ruf nach der „wehrhaften Demokratie“. Ausschlag für die Proteste waren die Recherchen des gemeinnützigen Medienhauses CORRECTIV. “Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst. Die ungeheuerlichen Pläne der AfD” (2024) heißt das Buch, in dem Marcus Bensmann die Erkenntnisse vieljähriger Recherchen des CORRECTIV-Netzwerks über die AfD vereint.
Der CORRECTIV-Reporter, Marcus Bensman, und sein Team haben die AfD viele Jahre investigativ unter die Lupe genommen. Sie deckten illegale Parteispenden aus dem Ausland auf, machten die Abkehr aus der Westbindung transparent und warnten vor dem Ende der universellen Menschenrechte in einer „multipolaren Weltordnung“ an der Seite von Russland und China. Marcus Bensmann weiß um die Brisanz dieser Ideen für Deutschland und die Demokratie und erklärt, wie die AfD aufgestiegen ist: mit Desinformation und systematischer Täuschung.
Bensmann berichtet von der Geschichte der Partei und ihrer Radikalisierung, von den Konzepten führender Köpfe und ihrer Einflüsterer. Die Deportationspläne rechtsextremer Gruppen verunsichern alle, die aus Sicht der AfD und anderer rechtsextremer Akteure als “nicht ganz deutsch” gelten und nicht in deren Vorstellungen von einer deutsch-deutschen Normalität passen.
Wie reagieren die Betroffenen? Was empfinden sie, wenn sie hören, dass sie abgeschoben werden sollen? In dieser Veranstaltung möchten wir Betroffenen die Möglichkeit geben, ihre Erfahrungen und Perspektiven zu teilen, um gemeinsam über ihre Antworten und Strategien der demokratischen Selbstverteidigung zu diskutieren.
Buchvorstellung und Diskussion mit:
Maya Roisman Künstlerin, Verband Jüdischer Studierender Hessen
Tim Mulhanga medico International
Vildan Gök Pädagogin und Lehrerin
Marcus Bensmann Journalist, CORRECTIV
Moderation:Türkân Kanbıçak Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung Hessen