Zwischen Deutungshoheit und Kontrolle: Medien im Umgang mit staatlicher Öffentlichkeitsarbeit

20.10.2025, Frankfurt

Staatliche Institutionen informieren die Öffentlichkeit über ihre Arbeit und aktuelle Ereignisse. Doch ihre Kommunikationsstrategie ist oft interessengeleitet und setzt mediale Deutungsrahmen. Für öffentliche Debatten und demokratische Meinungsbildung ist es entscheidend, staatliche Pressemitteilungen und Erklärungen nicht nur wahrzunehmen, sondern auch in ihren Intentionen kritisch zu analysieren.

Ein Beispiel: Beim tödlichen Polizeieinsatz gegen Lorenz A., einen jungen Schwarzen Mann aus Oldenburg (2025) verbreitete die Polizei zuerst eine scheinbar bedrohliche Darstellung, die später durch Obduktionsergebnisse widerlegt wurde. Zivilgesellschaftlicher Protest machte die Widersprüche sichtbar. Bei der Ahrtal-Katastrophe 2021: Offizielle Krisenkommunikation dominierte lange, bis unabhängige Recherchen Versäumnisse offen legten.

Demokratische Medienarbeit bedeutet, sich nicht mit der Erstversion offizieller Statements zufriedengeben – sondern Widersprüche und Leerstellen offenzulegen, doch welche Verantwortung tragen Redaktionen und zivilgesellschaftliche Initiativen, um Meinungsklima und Deutungshoheit nicht staatlichen Organen zu überlassen? Welche Formen der öffentlichen Kontrolle sind möglich?

Diskussion mit:

Mohamed Amjahid Freier Journalist und Autor

Sonja Peteranderl Hamburg Media School

Wilma Nyari Künstlerin & Aktivistin

Moderation:

Sham Jaff Neue deutsche Medienmacher*innen

Zwischen Deutungshoheit und Kontrolle: Medien im Umgang mit staatlicher Öffentlichkeitsarbeit
Diskussion
Montag, 20. Oktober 2025, 19:00 Uhr
Evangelische Akademie, Römerberg 9, Frankfurt/Main
Kooperationspartner
Eine Kooperation von Verband binationaler Familien und Partnerschaften und der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen.