Konferenz
Muslime im
säkularen Rechtsstaat - vom Recht der Muslime zur Mitgestaltung der Gesellschaft
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Freitag, 19. Mai und Samstag, 20. Mai 2000 Römer, Frankfurt am Main |
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Thema
In den letzten Jahrzehnten wurden sie in allen westeuropäischen Gesellschaften zu einer faktischen Realität, seit einigen Jahren wird auch wahrgenommen, daß sie nicht mehr in ihre Herkunftsländer zurückkehren werden: die Muslime Westeuropas emanzipierten sich von Einwanderern aus Kolonien, Flüchtlingen und Gastarbeitern zu dauerhaften Staatsbürgern.
Selbst wo das Leben mit Muslimen im Alltag wie selbstverständlich geworden ist, vollzieht es sich eher nebeneinander als miteinander. Unsicherheiten und Vorurteile gibt es auf beiden Seiten. Dabei erfordert die neue Realität Anpassungsleistungen von den Muslimen wie von den BürgerInnen der Mehrheitsgesellschaft. Und die Erweiterung des kulturellen Spektrums der Gesellschaft erfordert - wenn man den Grundsatz der Gleichberechtigung ernst nimmt - eine Überprüfung vieler institutioneller und rechtlicher Regelungen, die historisch in einem homogeneren kulturellen Umfeld entstanden sind. Islam-Unterricht an staatlichen Schulen und die Frage der Anerkennung islamischer Religionsgemeinschaften sind Beispiele für aktuellen Gestaltungsbedarf.
Ohne eine Präsenz von Muslimen im öffentlichen Raum der Zivilgesellschaft werden Tendenzen zur Selbstisolierung etwa von Jugendlichen aus Migranten-Familien in neuen Ghettos geradezu gefördert. Der säkulare Rechtsstaat gewährt den Muslimen das Recht auf eine aktive Mitgestaltung der Gesellschaft, aber es bleibt eine politische Herausforderung, dies mit Leben zu füllen. Für die Mehrheitsgesellschaft gehört zum Zusammenleben, sich auf Muslime als neue Akteure in Kultur und Politik einzustellen.
Die Konferenz in Frankfurt am Main orientiert sich an konkreten Debatten, wie sie aktuell in Deutschland stattfinden. Zu den einzelnen Themen berichten auch ReferentInnen aus verschiedenen Ländern Westeuropas über die dortigen Erfahrungen. Die GesprächspartnerInnen aus Deutschland werden sie gemeinsam mit dem Publikum in Bezug auf Anregungen für die Situation in Deutschland diskutieren.
Zur Einführung wird Heiner Bielefeldt seine These zur
Diskussion stellen, daß der säkulare Rechtsstaat als eine unerläßliche Voraussetzung
für eine politische Gestaltung des religiösen und weltanschaulichen Pluralismus
verteidigt - und ausgebaut - werden muß. Seinen Beitrag und weitere Texte zum Thema
finden Sie hier.
Programm
Freitag, 19. Mai 2000 | ||
19.00 |
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Begrüßung durchAlbrecht Magen, Dezernent für Integration in
Frankfurt am Main |
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19.10 |
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![]() - Anpassungsbedarf für Muslime und Mehrheitsgesellschaft Vortrag: DiskutantInnen: Moderation: |
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Samstag, 20. Mai 2000 | ||
10.00 |
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zwei parallele Diskussionsrunden mit Impuls-Vorträgen:
Vorträge: DiskutantInnen: Moderation: |
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![]() - vom Alltag in Schule und Betrieb als Kriterium für die Fremdenfähigkeit der Gesellschaft Vorträge:
DiskutantInnen: Moderation: |
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12.30 |
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Mittagspause |
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14.00 |
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zwei parallele Diskussionsrunden mit Impuls -Vorträgen |
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Vorträge: DiskutantInnen: Moderation: |
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Vorträge: DiskutantInnen: Moderation: |
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17.00
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Podiumsdiskussion: ![]()
Impulsreferat: Mit: Moderation: |
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Die Konferenz wird simultan übersetzt (englisch-deutsch). * Diese Diskussionsforen finden nur in deutscher Sprache statt. |
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ReferentInnen/Mitwirkende
Sliman Abachan
Marrokko-Zentrum, Frankfurt am Main
Shakil Ahmed
Architekt, Offenbach
Yildiz Altan
Mitglied der Kommunalen-Ausländer-Vertretung (KAV),
Frankfurt am Main
Ferya Banas
Stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Muslime,
Vorstandsmitglied der "Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa"
(ATIB), Bochum
Heiner Bielefeldt
Rechts- und Religionsphilosoph, Institut für
interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld
Micha Brumlik
Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität
Heidelberg, Vorsitzender des Ausschusses für Immigration und Integration in der
Stadtverordnetenversammlung Frankfurt am Main, Beirat der HGDÖ
Ibrahim Cavdar
Generalsekretär des Vereins der Islamischen Kulturzentren
(VIKZ) und Vorstandsmiglied des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Köln
Isabell Diehm
Erziehungswissenschaftlerin, Universität Frankfurt am Main
Fatima Elatik
Abgeordnete im Stadtparlament von Amsterdam, Niederlande
Thomas Hartmann
Veranstaltungsorganisator und Journalist, Berlin
Renate Holzapfel
Kulturanthropologin, Fraktionsvorsitzende der
Bürgerinitiative Wächtersbach im Stadtparlament von Wächtersbach
Shalina Janmohamed
Islamic Human Rights Commission, London
Friedhelm Kröll
Professor der Religionssoziologie an der Universität Wien,
Österreich
Nico Landman
Lehrbeauftragter für Islamwissenschaften an der Universität
Utrecht, Niederlande
Birgit Laubach
Justiziarin der Bundestagsfraktion von Bündnis90/DieGrünen,
Berlin, Beirat der HGDÖ
Irka Mohr
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für
Islamwissenschaften der Universität Erfurt/ Themenschwerpunkt "Islam in Europa"
Rabia Müller
Institut für Internationale Pädagogik und Didaktik (IPD),
Köln
Birgit Rommelspacher
Psychologin, Professorin an der Fachhochschule für
Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Berlin
Helmut Schmitt
Beauftragter der Stadt Mannheim für ausländische Einwohner,
Mannheim
Claudia Schöning-Kaldender
Kulturwissenschaftlerin, Leiterin des Bereichs
"Migration" bei der Internationalen Frauenuniversität, Hannover
Vanessa Steinmayer
"Huda - Netzwerk für muslimische Frauen e.V.",
Bochum
Nadim Weibel
Anthropologin und Publizistin, Mitglied der
CNRS-Forschungsgruppe "Société, Droit et Religion en Europe", Straßburg,
Frankreich
Stella van de Wetering
Dozentin an der Akademie für Theologie und Lebensanschauung
der "Educatieve Faculteit Amsterdam (EFA), einer Hochschule für
LehrerInnenausbildung, Abteilung Islam, Niederlande
Rosi Wolf-Almanasreh
Leiterin des Amts für multikulturelle Angelegenheiten der
Stadt Frankfurt am Main
Amir Zaidan
Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen,
Frankfurt am Main
Literatur/ Beiträge zum Thema
![]() Muslime im säkularen Rechtsstaat
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Informationen
Veranstalter der Konferenz:
Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie
(HGDÖ), Frankfurt am Main
Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
Amt für Multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt
am Main
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK),
Frankfurt am Main
Petra - Kelly - Stiftung, München
Kosten:
Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben.
Wir können keine Unterbringung organisieren, versenden aber auf Anfrage eine Liste mit Übernachtungsmöglichkeiten in Frankfurt am Main.
Tagungstermin:
Freitag, 19. Mai 2000 , 19.00 22.00 Uhr und
Samstag, 20. Mai 2000, 10.00 - 19.30 Uhr
Tagungsort:
Plenarsaal der Stadtverordnetenversammlung im Römer,
Römerberg 23, 60311 Frankfurt am Main
Anfahrt: vom Hauptbahnhof mit der U4 oder U5 zwei Stationen zur Haltestelle "Römer"
Konferenzsprachen:
Die Konferenz wird simultan (deutsch-englisch) übersetzt.
Die Foren ohne Kennzeichnung im Programm werden ebenfalls simultan (deutsch-englisch) übersetzt; die Foren, die mit * gekennzeichnet sind, finden in deutscher Sprache statt.
Anmeldung und weitere Information:
Hessische Gesellschaft für Demokratie und Ökologie e.V.
Landesstiftung der Heinrich-Böll-Stiftung
Niddastr. 64, 60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90, FAX: 069/ 23 94 78
Email:info@hgdoe.de
Weitere Konferenz:
Eine weitere Konferenz im Rahmen des Gesamtprojektes findet zum Thema
Religion und Gesellschaft der Zukunft
Europäische Muslime melden sich zu Wort
am Freitag, 26. Mai und am Samstag, 27. Mai 2000 in Berlin statt.
Programm und nähere Informationen finden Sie unter