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Klimagerechtigkeit und Migration

Mobilität, Entwicklung und Vertreibung im globalen Süden
Publikation

In Zeiten globaler Erderwärmung muss sich die Politik weltweit mit neuen und den Herausforderungen angemessenen Strategien auf aktuelle und künftige Migration größerer Gruppen an Menschen einstellen. Zumal vor dem Hintergrund fortschreitenden Klimawandels politische Kräfte in vielen Ländern die Furcht vor Immigration gezielt mit apokalyptischen Visionen gesellschaftlicher Zusammenbrüche schüren.

Mit dem “Globalen Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration“ (kurz GCM), der vor genau zwei Jahren in Marrakesch verabschiedet wurde, ist eine Grundlage für politisches Verstehen und Handeln geschaffen. Der Pakt “wurzelt in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und baut auf der Erkenntnis auf, dass Migration eine multidimensionale Realität darstellt, die für die nachhaltige Entwicklung der Herkunfts-, Transit- und Zielländer von großer Bedeutung ist und kohärente und umfassende Antworten erfordert. Er bedeutet die Absichtserklärung der unterzeichnenden Staaten, “gemeinsame Analysen und den Informationsaustausch” zu “verstärken, um Migrationsbewegungen, die etwa durch plötzliche und schleichende Naturkatastrophen, die nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels, Umweltzerstörung und andere prekäre Situationen ausgelöst werden können, besser zu dokumentieren, zu verstehen, vorherzusagen und zu bewältigen, und gleichzeitig sicherstellen, dass die Menschenrechte aller Migranten wirksam geachtet, geschützt und gewährleistet werden.”

Anlässlich des Jahrestages der Verabschiedung des „Globalen Paktes zur Migration“ veröffentlicht die Heinrich-Böll-Stiftung die Analyse “Climate Justice and Migration: Mobility, Development and Diplacement in the Global South”. Die Publikation bietet Perspektiven auf die komplexen Beziehungen zwischen Klimawandel und Migration und hinterfragt pessimistische Grundannahmen zu Sicherheitsfragen und vermeintlich notwendigen (markt-orientierten) Anpassungsmaßnahmen, die zur Zeit in den politischen Debatten zum Thema überwiegen.

Die englischsprachige Broschüre “Climate Justice and Migration” enthält Beiträge namhafter Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Journalist*innen, die in den Themenfeldern internationales Recht, Gesundheit, Care-Work, ländlichen und urbanen Entwicklungen Einblicke zum Zusammenhang zwischen Umwelt und Migration aus Asien, Afrika, dem Nahen Osten, Lateinamerika und der Karibik vermitteln.

Die Autor*innen schaffen mit dieser Ausgabe einen leidenschaftlichen Appell, Gerechtigkeitsaspekte stärker in die Umwelt- und Migrationspolitik einfließen zu lassen.

Lizenz: CC-BY-NC-ND 3.0
November 2020, 160 Seiten

Zur Publikation

Klimagerechtigkeit und Migration
Mobilität, Entwicklung und Vertreibung im globalen Süden
ISBN: 978-3-86928-223-7
Herausgeber
Heinrich-Böll-Stiftung und Ali Nobil Ahmad
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