Finanz-Coaching und Dating-Tipps eines erfolgreichen Jungunternehmers, Kochrezepte und praktische Putztricks einer jungen Mutter – subtil in Lifestyle-Videos verpackt verbreiten rechte Influencer:innen auf Tiktok antifeministische Ideologien. Ihre vermeintlich persönlichen Alltagsberichte nutzen sie dabei nicht nur für eine möglichst große Reichweite, sondern vor allem zur Verschleierung ihrer politischen Agenda, der Verbreitung extrem rechter Positionen oder Vernetzungen in rechtsradikale Netzwerke. Für die meist junge Zielgruppe ist der normalisierte Antifeminismus entsprechend schwer zu erkennen und bietet als Brückennarrativ einen sanften Einstieg in die rechtsextreme Gedankenwelt.
Im Rahmen der Veranstaltung sollen antifeministische Inhalte rechter Influencer:innen auf TikTok betrachtet und gleichzeitig Handlungsmöglichkeiten für die politische Bildungsarbeit und pädagogische Praxis aufgezeigt werden. Im Fokus stehen dabei einerseits die Sensibilisierung für verschiedene Strategien und Narrative der Influencer:innen als auch die Überschneidung von antifeministischen Tiktok-Trends mit rechtsextremen Strukturen. Andererseits soll die Veranstaltung gezielt Gegentrends aufzeigen, praktische Strategien anbieten und Raum für Austausch schaffen.
Diskussion mit:
Mareike Fenja Bauer Sozialwissenschaftlerin, Forschungsschwerpunkt antifeministische Influencer:innen, Uni Frankfurt Oder
Till Dahlmüller “Dissens - Institut für Bildung und Forschung” - Bildungs-, Beratungs- und Forschungsinstitut mit dem Schwerpunkt Geschlechterverhältnisse
Rolf Pohl Sozialpsychologe, Forschungsschwerpunkt Männlichkeitsbilder, Jugendforschung und politische Psychologie, Uni Hannover (emeritiert)
Veronika Kracher Referentin, Publizistin und Autorin, Schwerpunkt Antifeminismus in der Pop- und Online-Kultur
Moderation:Hami Nguyen Autorin, Aktivistin und politische Bildnerin, Bildungsstätte Anne Frank