Die Türkei nach dem Putschversuch

Zurück zum autoritären Staat – und dann?
Reihe: Böll International11.11.2016, Frankfurt/Main

Die Türkei nach dem Putschversuch

Mit der zunehmend autoritären Regierungsweise von Präsident Erdogan haben die Spannungen in der Türkei deutlich zugenommen. Auch außenpolitisch ist die Türkei in vielerlei Hinsicht auf Konfrontationskurs gegangen und hat sich dadurch isoliert. Teile des Militärs scheinen in dieser Situation die Aussicht auf einen erfolgreichen Putsch gewittert zu haben. Doch selbst die innenpolitische Opposition hat sich diesem Weg nicht angeschlossen.

Erdogan nutzt die Schwäche seiner Gegner nun zum weiteren Ausbau seiner Machtbefugnisse und räumt dabei auch außenpolitische Blockaden, die er selbst mitverursacht hat, aus dem Weg, etwa die Spannungen mit Russland und mit Israel. Die Europäische Union hat mit der Türkei einen umstrittenen Deal geschlossen, der ihre Außengrenzen unpassierbar machen soll. Zudem geht die Türkei in Syrien militärisch gegen Islamisten vor, aber vor allem gegen die Kurden. Welche Konsequenzen haben diese Aktivitäten und Entwicklungen für die Türkei und für die ganze Region? Wie können bzw. sollten sich NATO und Europäische Union positionieren? Steuert Erdogans Autoritarismus auf einen Bürgerkrieg zu?

Zur Reihe: Böll International

Zentrales Thema dieser Reihe sind die Konfliktlinien der internationalen Politik, wie regional begrenzte Kriege, bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen, Kämpfe um natürliche Ressourcen oder um den Zugang zu Bildung. Nach dem Ende des Kalten Krieges haben sich die Konfliktlagen verschoben: Wo frühere Konflikte im Zeichen der Blockkonfrontation zwischen Ost und West standen, beobachten wir heute komplexere, vielfältig motivierte Auseinandersetzungen.

Unser Interesse gilt dabei den Fortschritten und Rückschlägen der weltweiten Demokratiebewegung und der Lage der Menschenrechte. Böll International bietet Analysen und Debatten – über den Aufruhr in der Türkei, über Militärinterventionen in Afghanistan und in Mali, über aktuelle Entwicklungen in China und über die Spannungen in der Ukraine und auf der Krim.

Podiumsdiskussion mit:

Kristian Brakel Leiter des türkischen Büros der Heinrich-Böll-Stiftung, Istanbul

Gülistan Gürbey Arbeitsstelle Politik des Vorderen Orients, Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin

Michael Werz Senior Fellow, Center for American Progress, Washington, USA

Moderation:

Sabine Mannitz Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt/Main

Die Türkei nach dem Putschversuch
Zurück zum autoritären Staat – und dann?
Podiumsdiskussion
Freitag, 11. November 2016, 19:00 Uhr
Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt/Main

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